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Apfelwickler, Kirschfruchtfliege und Pflaumenwickler bekämpfen


Schädlinge
Apfelwickler, Kirschfruchtfliege, Pflaumenwickler: Obstbaumschädlinge bekämpfen

Von dpa-tmn
Aktualisiert am 11.08.2016Lesedauer: 3 Min.
Der Apfelwickler bohrt sich bis zu Kerngehäuse vor.Vergrößern des BildesDer Apfelwickler bohrt sich bis zu Kerngehäuse vor. (Quelle: Zentrixx/imago-images-bilder)
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Obst vom eigenen Baum schmeckt gleich viel besser, weil man weiß, woher es kommt und wie es behandelt wurde. Wenn im Garten ein Obstbaum gepflanzt wird, handelt es sich hierzulande meist um Apfelbäume, Kirschbäume oder Pflaumenbäume. Leider sind die Bäume auch bei Schädlingen sehr beliebt. Die haben sich sogar spezialisiert. Kirschbäume leiden unter Kirschfruchtfliegen, Apfelbäume werden vom Apfelwickler heimgesucht, während der Pflaumenwickler Zwetschgenbäumen zu schaffen macht. Doch man kann den Tieren ein Schnippchen schlagen: So wird man Obstbaumschädlinge los.

Wer eine reiche Süßkirschenernte aus seinem Garten haben möchte, sollte im Juni gelbe, beleimte Kirschfruchtfliegen-Fallen in seinen Kirschbäumen aufhängen, empfiehlt der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Mit den Klebefallen soll verhindert werden, dass die Fliege ihre Eier in die Kirschen legt. Die daraus schlüpfende Made würde das Kirscheninnere in eine faule Masse verwandeln. Die gelbe Farbe der Falle lockt die Insekten an, sie bleiben dann am Leim kleben und können ihre Eier nicht mehr ablegen.

Eine Made pro Kirsche

Schon Mitte Mai beginnt der Flug der Kirschfruchtfliegen. Sie sind vor allem bei trocken-warmer Witterung verstärkt aktiv. Zunächst sticht das Weibchen die Kirsche an, wenn sich die Früchte von gelb nach gelbrot verfärben, anschließend legt sie ein Ei ab. Jede Frucht kann nur eine Made aufnehmen. Um eine Kirsche als besetzt zu kennzeichnen, markiert die Kirschfruchtfliege jede angestochene Frucht mit einem Duftstoff.

Vom Aussehen her kann man die Kirschfruchtfliege leicht mit einer Stubenfliege verwechseln. Sie ist etwa fünf Millimeter lang, hat einen schwarzen Körper und große, grüne Augen. Erkennen kann man sie an ihren gelblichen Beinen und dem gelben, dreieckigen Schildchen zwischen den Flügeln.

Kein Pflanzenschutzmittel gegen die Kirschfruchtfliege

Besonders gefährdet sind mittlere und spät-reifende Süßkirschensorten. In seltenen Fällen ist auch ein Befall an Sauerkirschen zu beobachten. Daher ist es bei Neupflanzungen ratsam, sich für Frühsorten, die seltener befallen werden, zu entscheiden. Zur Vorbeugung sollte man vorzeitig abfallende Früchte auflesen und die Bäume frühzeitig und restlos abernten. Im Haus- und Kleingarten ist derzeit kein Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung der Kirschfruchtfliege zugelassen.

Obstmade heißt eigentlich Apfelwickler

Der wohl bekannteste Obstbaumschädling ist die Obstmade, die eigentlich Apfelwickler heißt und sich in Äpfeln breit macht. Apfelwicklerweibchen legen 25 bis 50 Eier im Jahr. Unter günstigen Bedingungen entwickeln sich sogar zwei Generationen: Die erste schlüpft Mitte bis Ende Mai, die zweite im September. Den Schaden verursachen jeweils die Raupen, die sich durch die Schale und das Fruchtfleisch bis ins Kerngehäuse bohren.

Erkennen kann man einen Befall an Bohrlöchern mit braunem Kot, Fraßgängen im Innern und zerstörtem Kerngehäuse. Wurmige Äpfel lassen sich leicht abnehmen. Die im Fachhandel erhältlichen Obstmadenfallen helfen, einen Befall mit den Schädlingen zu bemerken. Betroffene Früchte müssen eingesammelt und vernichtet werden.

Wellpappe hilft gegen Apfelwickler

Gegen Apfelwickler hilft es, an Obstbäumen einen Gürtel aus Wellpappe anzubringen. Das rät die Gartenakademie Rheinland-Pfalz. Die erste Generation des Apfelwicklers macht sich ab Mitte Juni auf, um ihre Eier an Früchten und auf Blättern des Apfelbaums abzulegen.

Davon kann man die Schädlinge abhalten, indem man etwa zehn Zentimeter breite Wellpappe-Streifen unterhalb der Baumkrone am Stamm anbringt. Die Larven nutzen die Hohlräume der Wellpappe bereitwillig als Unterschlupf zum Verpuppen und Überwintern. Ende Juli und nach der Ernte werden die Ringe aus Wellpappe wieder abgenommen und samt den eingesponnenen Larven vernichtet.

Nematoden gegen Apfelwickler

Allerdings lässt sich der Schädling mit dieser Methode nicht ganz ausrotten, sondern lediglich der Befall verringern. Deshalb ist es ratsam, zusätzlich Nützlinge wie Apfelwickler-Granuloseviren, Trichogramma-Schlupfwespen und Steinernema-Nematoden einzusetzen. Auch Meisenarten, Fledermäuse, Spechte und Ohrwürmer rücken Apfelwicklern in ihren unterschiedlichen Entwicklungsstadien zu Leibe.

Pflaumenwickler loswerden

Der Pflaumenwickler befällt Zwetschen-, Pflaumen- und Mirabellenbäume. Um ihn zu bekämpfen sollte man zwischen Mai und August Pheromonfallen anbringen, die die Eiablage verhindern. Man erkennt einen Befall daran, dass sich die Früchte verfärben und vorzeitig abfallen. Der Pflaumenwickler legt seine Eier nach der Blüte in die Fruchtansätze. Die daraus schlüpfenden Maden bohren sich dann in die Früchte.

Um einem Befall vorzubeugen, sollte man abgefallene Früchte möglichst schnell aufsammeln, bevor die Larven die Früchte verlassen und sich verpuppen. Durch kräftiges Schütteln des Baumes kann man das Abfallen der wurmstichigen Früchte herbeiführen. Ab August hilft auch hier ein Wellpappegürtel, in den sich die Larven zur Verpuppung zurückziehen. Chemische Pflanzenschutzmittel gegen den Pflaumenwickler gibt es derzeit nicht.

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