Sie täuschte ihren Tod vor Deutsche Betrügerin vor Gericht auf Mallorca – Pudel verriet Ina Z.

Zuerst hatte sie ihren Arbeitgeber um eine Million Euro betrogen, dann täuschte sie ihren Tod vor. Nun hat man die Frau gefunden – dank ihres Hundes.
Ina Z. täuschte ihren Tod vor, um einem Verfahren wegen eines Millionenbetruges zu entgehen. Am Montag musste sich die Deutsche vor dem Landgericht von Palma auf Mallorca wegen Untreue und Urkundenfälschung verantworten. Davon berichteten unter anderem "Bild" und die "Mallorca Zeitung" (MZ).
Der 51-Jährigen wurde vorgeworfen, ihren ehemaligen Arbeitgeber, bei dem sie von 2009 bis 2019 gearbeitet hatte, um mehr als zwei Millionen Euro betrogen zu haben. Wie "Bild" aus der Anklageschrift berichtet, soll sie vom Konto der Firma mehrfach Geld überwiesen haben, um damit fällige Steuern zu zahlen. Rund 2,3 Millionen Euro seien dabei verschwunden.
Als Ina Z. deshalb im November 2020 zu einem Gerichtstermin auf Mallorca erscheinen sollte, teilten ihre Eltern mit, sie sei im März in Rostock bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ihre Schwester Anne Z. kam dem Bericht der "MZ" zufolge zu dem Termin und legte eine gefälschte Sterbeurkunde vor.
Privatdetektive observierten Ina Z.
Das geschädigte Unternehmen aber bezweifelte die Angaben und beauftragte Privatdetektive. Diese kamen aufgrund von Spuren in sozialen Medien zum Schluss, dass die Frau möglicherweise unter falscher Identität in Santa Ponça auf Mallorca lebte. Da sie wegen Fotos im Internet wussten, dass die Frau einen Riesenpudel besaß, die es sonst nur selten auf der Insel gibt, observierten sie die Gegend um den vermuteten Wohnort der Frau.
Ein Mann, der mit einem solchen Hund Gassi ging, habe die Detektive schließlich zu dem Haus der Gesuchten geführt. Daraufhin sei die Polizei verständigt worden, die Ina Z. zu Hause festnahm. Dabei habe sie ihre wahre Identität eingestanden. Sie sei einem Haftrichter vorgeführt worden, der sie unter Auflagen freiließ.
Bei dem Prozessauftakt am Montag bekannte Ina Z. sich den Berichten zufolge schuldig und handelte einen Deal mit der zuständigen Richterin aus. Das bestätigte eine Gerichtssprecherin der "MZ". "Bild" berichtete, sie habe sich auf zwei Jahre und sieben Monate auf Bewährung geeinigt, weil sie 1.550.000 Euro als Schadensersatzleistung hinterlegte. Ihre Schwester Anne Z. sei zu drei Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden.
- bild.de: Pudel überführt Millionen-Betrügerin
- mallorcazeitung.es: Eigenen Tod vorgetäuscht: Deutsche Betrügerin auf Mallorca entgeht mit Deal einer Haftstrafe
- Mit Materia der Nachrichtenagentur dpa