Wegen ihrer wunderschönen Blüten wird die Rose bekanntlich auch als Königin der Blumen bezeichnet. Manchmal jedoch blühen an den Pflanzen nur seltsame hässliche Flecken. Dann hat ein fieser Pilz zugeschlagen.
Rosen gelten als anfällig für Krankheiten. Schuld ist oft Feuchtigkeit, die schafft nämlich die ideale Basis für üble Pilzkrankheiten. Wie man die häufigsten Rosenkrankheiten erkennt und weitere Rosenschädlinge wie Blattwespen und Spinnmilben bekämpfen kann.
Der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen verrät Hobbygärtnern, woran ihre Staude leidet.
Die drei häufigsten Rosenkrankheiten
- Echter Mehltau ist leicht zu erkennen. Der Pilz legt sich als weißer, mehlartiger Belag auf die Knospen, Blätter und Triebspitzen. Die Blätter rollen sich auch oft leicht ein.
- Rosenrost bildet – wie sein Name schon verrät – gelborangene Flecken an der Oberseite der Blätter und orangefarbene, später braunschwarze Pusteln an der Blattunterseite. Ist die Rose stark befallen, kann sie ihre Blätter verlieren.
- Sternrußtau gilt als besonders aggressiv. Die Symptome sind violettschwarze, sternförmige Flecken, deren Ränder gefranst sind. Die Blätter verfärben sich gelb und fallen ab.
Was gegen die fiesen Pilze hilft
Befallene Rosenblätter müssen frühzeitig entfernt werden. Beim Mehltau ist es sinnvoll, auch befallene Triebspitzen zurückzuschneiden. Generell empfiehlt sich bei Rosen ein Schnitt im Frühling. Als einfaches Hausmittel gegen Mehltau hat sich Milch bewährt: Man mischt einen Teil Milch mit neun Teilen Wasser und sprüht die Mixtur auf die befallene Pflanze. Wichtig ist, dass es sich um Frischmilch handelt. Die Mikroorganismen aus der Milch bekämpfen den Pilz. Deshalb ist H-Milch für diesen Zweck ungeeignet. Das Lecithin in der Milch bekämpft den Pilz und das Natriumphosphat stärkt die Abwehrkräfte der Pflanze. Die Prozedur sollten Sie zwei bis dreimal in der Woche wiederholen.
Brühe und Jauche gegen Rosenrost und Sternrußtau
Gegen Sternrußtau und Rosenrost gehen viele Hobbygärtner mit selbst hergestellter Kräuterbrühe wie Schachtelhalmbrühe oder Knoblauchjauche vor. Für eine Schachtelhalmbrühe rechnet man mit etwa 20 bis 30 Gramm getrockneten oder 100 Gramm frischen Schachtelhalm auf einen Liter Wasser. Das wird über Nacht aufgesetzt und anschließend eine halbe Stunde lang gekocht. Wenn der Sud abgekühlt ist, verdünnt man ihn mit Wasser im Verhältnis eins zu drei bis eins zu fünf. Wer seine Rosen generell stärken möchte, besprüht die Pflanzen damit in einem Abstand von zwei Wochen regelmäßig. Bei akutem Befall muss täglich gesprüht werden.
Hier heißt es Nase zuhalten
Für eine Knoblauchjauche rechnet man mit 50 Gramm Knoblauch pro Liter Wasser. Der Knoblauch wird gehackt und mit Wasser übergossen. Weiches Regenwasser eignet sich am besten. Damit diese Suppe zur Jauche wird, lässt man das Ganze 5 bis 15 Tage vor sich hin gären, beispielsweise in einer Regentonne. Fertig ist es, wenn sich kein Schaum mehr bildet. Leider riecht die Jauche nicht gut. Etwas Steinmehl soll dagegen helfen. Als Spritzmittel gegen Pilze wird die Knoblauchjauche im Verhältnis eins zu zehn mit Wasser verdünnt.
Breitet sich der Befall weiter aus, können zusätzlich Pflanzenschutzmittel verwendet werden.
Vorbeugen hilft wie immer am besten gegen Rosenkrankheiten
Das Schnittgut von kranken Pflanzen gehört nicht auf den Kompost. Besser, man entsorgt es im Hausmüll. Damit die Rosen erst gar nicht befallen werden, lässt sich die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen durch ausgewogenes Düngen stärken. Der richtige Standort und fachgerechter Schnitt tragen ebenfalls zur besseren Pilz-Abwehr bei.
Als vorbeugende Maßnahme gegen Pilzkrankheiten rät die Landwirtschaftskammer, die Rosen nicht abends von oben zu gießen. Das nämlich könne Pilzerkrankungen begünstigen, so die Experten. Gegossen werden sollte vornehmlich morgens. Außerdem ist es wichtig, möglichst nur die Erde zu wässern. Auf nassen Blättern können sich Pilzsporen besser ansiedeln. Eine feuchte Umgebung bietet den idealen Nährboden für Pilzkrankheiten.
Beim Kauf schon auf resistente Rosen achten
Auch eine ausreichende Belüftung beugt Pilzkrankheiten vor. So sollte man besonders Strauchrosen bei einer Anfälligkeit regelmäßig auslichten. Außerdem sind manche Rosensorten generell robuster. Solche Rosen werden zum Beispiel von der Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung anerkannt und tragen das ADR-Prädikat.
Weitere Rosenschädlinge
- Blattwespen: Dieser Rosenschädling teilt sich in verschiedene Arten auf. Erkennbar sind immer unschöne Fressschäden. Beim Rosentriebbohrer sieht man die Bohrlöcher in den Trieben, die Larven der Rosenblattwespe schaben die Oberfläche der Blätter ab, ein sogenannter Fensterfraß. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft empfiehlt gegen den Rosentriebbohrer, befallene Triebe abzuschneiden. Die anderen Larven werden abgesammelt.
- Spinnmilben: Beim Befall durch diese Schädlinge zeigen sich gelbe Sprenkelungen an der Blattoberseite. An der Unterseite sieht man typische Gespinste der Milben. Bei heftigem Befall durch die Rosenschädlinge hilft nur Abschneiden der Blätter, ansonsten starkes Abspritzen mit Wasser.
- Blattläuse: Auch hier hilft beherztes Abspritzen. Ansonsten ist es sinnvoll, Nützlinge gegen die Rosenschädlinge anzulocken, zum Beispiel den Ohrenkneifer. Dafür reicht schon ein Blumentopf mit etwas Holzwolle gefüllt.
- Rosenblattrollwespe: Dieser Schädling lässt sich leicht an den eingerollten Blättern der Rosen erkennen. Innen sitzt die Larve und zerstört die Pflanze durch die Fressschäden. Befallene Blätter sofort entfernen.
- Dickmaulrüssler: Die Käfer fressen an den Blättern, ihre Larven machen sich über die Wurzeln her. Die Landwirtschaftskammer (LWK) Schleswig-Holstein rät zum Einsatz von Nematoden, die über Bestellkarten im Gartenfachhandel oder über das Internet erhältlich sind.
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- Rosenzweigkrebs: Dieser Rosenschädling ist eigentlich ein Bakterium, das Wucherungen an den Rosen verursacht. Hier hilft nur, befallene Teile einfach wegzuschneiden. Die Landesanstalt für Landwirtschaft empfieht, generell zu nasse Böden zu vermeiden.
- Rosenzikade: Die Rosenblätter zeigen an der Oberseite weißliche Flecken, die größer sind als bei den Spinnmilben. An der Blattunterseite sitzen blattlausähnliche Insekten. Zur Vorbeugung empfiehlt die Landesanstalt, natürliche Fressfeinde wie Raubmilben oder Spinnen anzusiedeln. Nur bei einem sehr starken Befall sollte zu einem Insektizid gegriffen werden.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn