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Diese Pflanzen könnte es bald nicht mehr geben


Rote Liste
Diese Pflanzen könnte es bald nicht mehr geben

afp, dpa, Ulrike von Leszczynski

05.12.2018Lesedauer: 2 Min.
Ackerwildkräuter: 30,8 Prozent der Wildpflanzen in Deutschland sind vom Aussterben bedroht.Vergrößern des BildesAckerwildkräuter: 30,8 Prozent der Wildpflanzen in Deutschland sind vom Aussterben bedroht. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)
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Fast ein Drittel der Wildpflanzen in Deutschland ist vom Aussterben bedroht. Paradox: Viele Pflanzen auf der Roten Liste sind in ihren Anforderungen genügsam.

Fast ein Drittel aller Wildpflanzen in Deutschland ist vom Aussterben bedroht. Der Wert von 30,8 Prozent habe sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert, teilt das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit. In der vorgestellten aktuellen Roten Liste ist die Bestandssituation für 8.650 in Deutschland heimische Farn- und Blütenpflanzen, Moose und Algen dargestellt.

Vor allem genügsame Pflanzen betroffen

Grund für den schlechten Zustand der Wildpflanzen ist vor allem die hohe Nährstoffbelastung im Boden. "Auffallend viele vom Aussterben bedrohte Arten finden sich unter den typischen Arten nährstoffarmer Gewässer und anderer nährstoffarmer Standorte wie Moore oder Heiden", erklärt BfN-Präsidentin Beate Jessel.

Vor allem Überdüngung in der Landwirtschaft sowie Schadstoffe in der Luft, etwa durch Autoabgase, tragen zur Belastung bei. So lieben zum Beispiel Arnika, Wiesen-Küchenschelle, Ackerwildkräuter und das mittlerweile vom Aussterben bedrohte Flammen-Adonisröschen nährstoffarme Standorte. Dazu zählen auch Moore und Heiden. Bedrohte Pflanzen kommen dort aber immer seltener vor, weil im Boden zu viele Nährstoffe wie Stickstoff oder Phosphor vorkommen.

Situation hat sich in manchen Bereichen verbessert

Doch nicht allen Arten geht es schlechter: Bei 18 Farn- und Blütenpflanzenarten konnte das BfN einen Zuwachs verzeichnen. Verbesserungen für die Pflanzen gab es laut Bericht, weil sich zum Beispiel die Luftqualität änderte: Weil Kraftwerke weniger Schwefel ausstoßen, geht es nachweislich Moosen besser, die auf Bäumen wachsen. Einigen Kieselalgenarten hilft es, dass Seen nicht mehr so saures Wasser haben.

Bei Farn- und Blütenpflanzen ließ sich ein Schrumpfen der Bestände in den Gebieten aufhalten, die Schutzäcker oder Ackerrandstreifen haben. Das gilt zum Beispiel für die Kornrade oder die Dicke Trespe, früher typische Begleitpflanzen in Getreidefeldern.

Hilfsprogramme nur Tropfen auf den heißen Stein

Solche gezielte Hilfsprogramme gelten jedoch nur als Tropfen auf dem heißen Stein. Um den Artenrückgang auf breiter Front aufzuhalten, müssten eine naturverträgliche Landwirtschaft gefördert und die Gewässer verbessert werden, sagt BfN-Präsidentin Beate Jessel.

Nach Angaben der Behörde sind in den vergangenen 150 Jahren 119 Pflanzenarten in Deutschland ausgestorben oder nicht mehr zu finden. Ein Rückgang der Artenvielfalt wirke sich in einem Ökosystem negativ auf eine große Zahl anderer Organismen aus, heißt es im Bericht.

Für ihre neue Rote Liste berücksichtigten die Forscher Gefährdungseinstufungen von sechs Pflanzengruppen: Farn- und Blütenpflanzen (4.305 Arten), Moose (1.195 Arten), im Süßwasser vorkommende Braun- und Rotalgen (34 Arten), Schlauchalgen (45 Arten), Zieralgen (968 Arten) und limnische Kieselalgen (2.103 Arten). Die Liste zählt Algen zu den Pflanzen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP, dpa
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