Gefährdete Arten Rote Liste Pflanzen – bedrohte Arten im Überblick
Viele weltweite Pflanzenarten sind bedroht – doch kaum jemand bemerkt ihr Verschwinden. Die Rote Liste zeigt, was geschützt werden muss.
Viele Pflanzenarten, die früher selbstverständlich waren, sind heute selten geworden. Darunter unter anderem Moose, Koniferen und zahlreiche Kakteen. Ursachen gibt es viele: intensive Landwirtschaft, Flächenversiegelung, Klimawandel oder invasive Arten. Damit das stille Verschwinden nicht unbemerkt bleibt, führen Fachleute die sogenannte Rote Liste: Sie zeigt auf, welche Pflanzenarten in ihrer Existenz gefährdet sind – in Deutschland wie auch weltweit.
Was ist die Rote Liste überhaupt?
Die Rote Liste ist ein Verzeichnis, das den Gefährdungsstatus von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten dokumentiert. Herausgegeben wird sie in Deutschland vom Bundesamt für Naturschutz (BfN), international von der Weltnaturschutzunion IUCN. Die Listen werden regelmäßig aktualisiert und nach wissenschaftlichen Kriterien bewertet.
Die Einstufung reicht von "nicht gefährdet" über "gefährdet" bis hin zu "ausgestorben". Zusätzlich gibt es Kategorien wie "vom Aussterben bedroht" oder "stark gefährdet". Damit bietet die Rote Liste einen Überblick, wie kritisch die Lage für einzelne Arten wirklich ist.
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Welche Pflanzen stehen darauf – in Deutschland und weltweit?
In Deutschland umfasst die Rote Liste mehrere Hundert Pflanzenarten – darunter bekannte Namen wie Arnika, Frauenschuh und das Sumpf-Glanzkraut. Besonders betroffen sind Arten, die auf spezielle Lebensräume angewiesen sind, etwa Moorpflanzen oder seltene Wildkräuter.
Weltweit sieht es nicht besser aus: Laut IUCN sind aktuell rund 40 Prozent aller untersuchten Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Tropische Orchideen, endemische Sukkulenten und Heilpflanzen wie die Chinesische Goldfadenwurzel stehen besonders unter Druck – meist durch Habitatverlust, illegale Wildsammlung oder Klimaveränderungen.
Beispiele gefährdeter Pflanzenarten in Deutschland:
- Kornrade (Agrostemma githago)
- Wiesen-Kuhschelle (Pulsatilla pratensis)
- Flammen-Adonisröschen (Adonis flammea)
- Zypergras-Segge (Carex bohemica)
- Zwerg-Rohrkolben (Typha minima)
Wo findet man die Rote Liste?
Die deutsche Rote Liste ist online beim Bundesamt für Naturschutz einsehbar – übersichtlich nach Pflanzenarten und Gefährdungsstufen sortiert. Auch viele Bundesländer führen eigene Listen, die regionale Besonderheiten berücksichtigen. Ebenso gibt es auf Wikipedia Einträge aus und über die Rote Liste. Auch der WWF Deutschland bietet einen Einblick, vor allem aber auf bedrohte Tierarten.
Die Rote Liste zeigt nicht nur die jeweiligen bedrohten und ausgestorbenen Pflanzenarten auf, sondern auch, welche Ursachen jeweils dahinterstecken. Mit Einblick in die Rote Liste kann somit jeder etwas im Privaten gegen die Dezimierung von Pflanzen unternehmen.
- Eigene Recherche
- WWF: "Das WWF-Artenlexikon"