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Wohnstätte guter Feen: Weißdorn bringt ein Blütenmeer in den Garten


Wohnstätte guter Feen
Weißdorn bringt ein Blütenmeer in den Garten

Von dpa, jb

Aktualisiert am 22.04.2022Lesedauer: 3 Min.
Heilpflanzen WeißdornVergrößern des BildesEingriffeliger Weissdorn: Die Pflanze bietet einen idealen Nistplatz für viele Vogelarten. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)
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In ein Blütenmeer verwandelt der Weißdorn ab April Weges- und Straßenränder. Er gehört damit neben Weidenkätzchen, Tulpen und Osterglocken zu den schönsten Frühlingsboten. Nicht von ungefähr sagt der Volksmund: "Wenn der Weißdorn blüht im Hag, so wird es Frühling auf einen Schlag."

Hierzulande am weitesten verbreitet sind wohl der Zweigrifflige Weißdorn (Crataegus laevigata) und Eingrifflige Weißdorn (Crataegus monogyna). Beide unterscheiden sich kaum voneinander – abgesehen von der Anzahl der Griffel im Stempel und der Form der Blätter. Unterschiede sind gut am Laub zu erkennen. Dieses ist beim Zweigriffligen Weißdorns gekerbt. Beim Eingriffligen Weißdorn hingegen ist es tief eingeschnitten.

Christliches Zeichen der Hoffnung

So vielfältig die Anzahl der Sorten, so zahlreich sind auch seine Bezeichnungen: Mancherorts kennt man den Weißdorn auch als Hagedorn, Hagapfel, Mehlbeere oder Christdorn. Die Namensgebungen verdeutlichen die Wertschätzung, die dem Strauch vor Tausenden zugetragen wurde. So gilt der Strauch nicht nur als Wohnstätte guter Feen, sondern auch als ein christliches Zeichen der Hoffnung. Einer Legende nach soll die Dornenkrone Jesu aus Weißdorn bestanden haben.

In diesem Jahr wird dem Weißdorn eine weitere Ehre zuteil: Das Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg hat ihn zur Arzneipflanze des Jahres 2019 ernannt. Es erklärt den Weißdorn zur wichtigsten Heilpflanze für das Herz. Mehrere wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass sich ein Extrakt aus den Blüten und den Blättern der Pflanze positiv auf die Kraft des Herzens auswirkt, vor Herzrhythmusstörungen schützt und die Gefäße elastisch hält.

Nahrungsquelle und Lebensraum

Auch gärtnerisch ist das Rosengewächs wertvoll. Besonders die heimischen Weißdornarten sind ökologisch wichtig. Die Blumen werden von verschiedenen Insekten bestäubt, die Blätter dienen Schmetterlingsraupen als Nahrung. Über 100 Schmetterlingsarten gibt der Weißdorn Nahrungsquelle und Lebensraum. Viele von den Insekten stehen auf der Roten Liste wie beispielsweise der Birkenzipfelfalter oder der Segelfalter.

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Aber auch kleine Säugetiere und Vögel profitieren vom Hagapfel. Der Weißdorn bietet als Heckenpflanze einen optimalen Nistplatz für Vogelarten wie beispielsweise der Dorngrasmücke, dem Gelbspötter und der Drossel. Durch sein dorniges Geäst ist das Nest gut vor Feinden geschützt. Von den roten Früchten wiederum profitieren im Herbst nicht nur die Tiere. Aus ihnen lässt sich Mus oder Marmelade herstellen..

Standort- und Bodenvorlieben

Hobbygärtnern macht es der Weißdorn denkbar einfach: Man muss sich keine großen Gedanken um einen passenden Standort machen, solange er sonnig bis halbschattig ist. Beim Boden ist der Weißdorn genügsam. Er verträgt sowohl kalkhaltigen Boden als auch sandigen, steinigen oder lehmigen Böden. Allein torfige und wasserhaltige Standorte bereiten ihm Probleme. Staunässe sollte allerdings vermieden werden. Diese verträgt er nicht.

Grundsätzlich kann Weißdorn im Topf das ganze Jahr über gesetzt werden. Empfohlen wird die klassischen Pflanzzeiten für Gehölze im Winter beziehungsweise von Ende September bis Anfang Mai. Heiße Sommermonate stressen die Pflanze zu sehr. Sie würde nicht richtig anwachsen.

Als Hecke gepflanzt sollte Weißdorn mit anderen blühenden Gehölzen wie Sommerflieder, Wildrose und Felsenbirne kombiniert werden. Aber auch als alleinstehender Baum könne er sich zu einem Hingucker entwickeln. Auf der Terrasse kommt der Weißdorn als kompakte Züchtungen und Hochstämmchen im Kübel gut zur Geltung.


Hat er sich an seinem Standort etabliert, gilt Weißdorn ansonsten als recht pflegeleicht. Regelmäßiges gießen und düngen hilft der Pflanze durch heiße und trockene Tage.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Hans-Joachim Albrecht: Wildes Obst: Seltene Arten für den Garten
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