Fußböden richtig reinigen Jeder Bodenbelag braucht besondere Pflege
Es liegt in ihrer Bestimmung, dass Fußböden strapaziert werden. Der vom Spaziergang mit hereingebrachte Schmutz, der Gummiabrieb von den Schuhsohlen oder der verschüttete Saft: das alles setzt dem Boden zu – egal, ob es Parkett, Laminat oder ein Teppich ist. Doch nicht jeder Belag verträgt jeden Schmutz gleich gut und auch beim Reinigen ist Vorsicht geboten: ein feuchter Putzlappen kann viel Schaden anrichten. Mit diesen Tipps bekommen Laminat, Parkett, Teppich und Co. die richtige Pflege.
Nicht jeder möchte seine Gäste bitten, die Schuhe auszuziehen. Bei Schmuddel- oder Tauwetter lässt es sich dann nicht vermeiden, dass mit den Straßenschuhen Granulat, kleine Steinchen und Schmutz ins Haus gelangen und auf dem Boden ihre Spuren hinterlassen. Gerade Parkett und Laminat verkratzen leicht. Deshalb sollte man auf diesen Böden Schmutz besser vermeiden, rät die Stiftung Warentest in Berlin.
Saugen ist besser als kehren
Denn kleine Steinchen, Sand und grober Straßenschmutz unter den Schuhsohlen wirken wie Schleifpapier. Große Gummi-, Sisal- oder Kokosmatten und Gitter als Schmutzfänger vor der Wohnungstür verhindern, dass der Dreck nach drinnen kommt. Schmutzkörnchen bekommt man schnell mit dem Staubsauger weg – und das ist nach Ansicht der Warentester besser als das Kehren mit dem Besen. Denn Parkett und Laminat haben eine harte, dichte Oberfläche, so dass Staub und Schmutz nicht anhaften, sondern lose auf dem Boden liegen. Fegen wirbele den Staub nur auf.
Bloß nicht zu nass putzen
Parkett und Laminat mögen keine Wasserorgien. "Parkett wird durch die Versiegelung mit Lack oder Öl lediglich gegen Feuchtigkeit geschützt", erklärt Michael Schmid, Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Parkettindustrie in Bad Honnef. Es bestehe jedoch kein Schutz vor richtiger Nässe. Stehendes Wasser oder Reinigungsmittel in Lachen dürften daher nicht auf der Oberfläche zurückbleiben. Wie man Parkett richtig pflegt – Tipps.
Daher sollte man Parkett nur mit einem Tuch oder einem nebelfeuchten Lappen wischen - am besten etwa mit Pflegemitteln mit wisch- und polierbaren Selbstglanzemulsionen, rät Schmid. Laminat werde ebenfalls nebelfeucht mit einem gut ausgewrungenen Tuch gewischt. Der Verband der Europäischen Laminatfußbodenhersteller in Bielefeld empfiehlt als Zusatz zum Wischwasser einen Laminatreiniger.
Kein Bohnerwachs für Laminat
Auf keinen Fall dürfe Bohnerwachs oder sogenanntes Polish verwendet werden. Die Mittel haften nicht auf der harzimprägnierten Oberfläche des Bodens und blieben als hässliche Flecken, Schlieren und Laufstraßen zurück. Kleine Kratzer und Macken im Laminat kann man mit Babyöl behandeln. Mehr Laminat-Tipps gibt's hier.
Pflegeleichte Fliesen
Fliesen lassen sich leichter reinigen, da ihnen weder Wasser noch häufiges Reinigen mit Schrubber und Wischlappen etwas anhaben. Im Privathaushalt reichen bei geringer Verschmutzung handelsübliche Neutralreiniger wie Schmierseife, die mit biologisch leicht abbaubaren, umweltverträglichen Wischzusätzen angereichert sind. Auch elastische Bodenbeläge werden wahlweise gesaugt oder gewischt.
Schmierseife schadet dem Linoleum
Gummi- und Linoleumböden können laut Stiftung Warentest bei falscher Pflege aber leiden, denn alkalische Schmierseife greife die Oberflächen an. Besser sei hier Wischwasser mit Neutralseife oder Spezialreiniger. Schmutz auf PVC beseitigen Allzweckreiniger. Gewachste Korkbeläge sollten mit wenig Wasser, also auch nebelfeucht gewischt werden – aber auch ohne Schmierseife, rät die Stiftung Warentest. Die Wachsschicht von Kork- und Linoleumböden sollten zudem etwa einmal jährlich erneuert werden.
Auf manchen Belägen kann ein starker Tritt und ein Rutscher mit dem Schuh sichtbare Flecken hinterlassen. "Dunkle Streifen auf PVC-Bodenbelägen gelten als problematisch. Sie werden meist durch Schuhabsätze aus dunklem Gummimaterial verursacht", erklärt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) in Frankfurt. Er rät zur Reinigung mit unverdünntem Allzweckreiniger oder alkoholhaltigem Fußbodenreiniger. Anschließend werde mit klarem Wasser nachgewischt. Oft lassen sich die schwarzen Schlieren jedoch auch wegradieren – ein handelsübliches Radiergummi wirkt da Wunder
Teppichflecken nur mit Wasser behandeln
Flecken auf Teppichen sind kein Drama, wenn sofort gehandelt wird. "Feste Flecken werden zunächst mit einem Messerrücken abgeschabt und verschüttete Flüssigkeiten mit saugfähigen Tüchern aufgenommen", rät Sophia Gelderblom vom Institut für Bodensysteme an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Fast alle Flecken ließen sich danach mit handwarmem Wasser und einem saugfähigen Lappen entfernen. Bei hartnäckigen Flecken kann man sich mit diesen Tricks behelfen. Gegen rutschende Teppiche und hochstehende Ecken helfen diese Hausmittel.