Begriffserklärung Was bedeutet pragmatisch? Wir erklären den Alltagsbegriff
Pragmatismus gehört zu den meist positiv gewerteten Eigenschaften, aber nicht jeder weiß, was dahinter steckt. Wir verraten es Ihnen.
"Da muss man einfach pragmatisch denken!" Haben Sie diesen Ausspruch auch schon einmal gehört und sich im Nachhinein gefragt, was eigentlich dahinter steckt? Viele Begriffe verwenden wir im Alltag, ohne sie exakt definieren zu können. Wir geben einen klaren Einblick und verraten Ihnen, woher der Begriff kommt und was er genau bedeutet.
Was bedeutet es, wenn jemand pragmatisch ist?
Pragmatisch zu sein bedeutet, eine lösungsorientierte und praktische Herangehensweise an Herausforderungen und Probleme zu haben. Als Pragmatiker konzentrieren Sie sich auf das, was funktioniert und effektiv ist. Sie verlieren sich nicht in idealistischen Vorstellungen oder Träumen, die in der Praxis nicht realisierbar sind. Stellen Sie sich vor, Sie planen ein neues Projekt. Bevor Sie loslegen, prüfen Sie die vorhandenen Ressourcen und die Machbarkeit Ihrer Pläne nüchtern und emotionslos. Sie handeln "pragmatisch", denn eine Idee allein bringt Sie nicht weiter.
Woher kommt das Wort Pragmatismus?
Das Wort "Pragmatismus" leitet sich vom griechischen Begriff "pragma" ab, was so viel wie "Tat", "Handlung" oder "Sache" bedeutet. Der Begriff ist eng mit der philosophischen Strömung des Pragmatismus verbunden, die im späten 19. Jahrhundert in den USA entstand. Diese Philosophie betont, dass der Wert einer Idee oder Theorie in der praktischen Anwendung liegt. Bekannte Philosophen wie William James trugen zur Entwicklung einer pragmatischen Denkstruktur bei.
Was ist das Gegenteil von pragmatisch?
Das Gegenteil von pragmatisch ist idealistisch. Handeln Sie pragmatisch, zielen Sie auf umsetzbare und praktische Lösungen ab. Sie orientieren sich an den "Ist-Gegebenheiten" und nicht an Gedanken, die möglich wären. Ein idealistischer Ansatz handelt nach hohen Idealen und Prinzipien, die Umsetzbarkeit rückt dabei in den Hintergrund. Idealistische Menschen streben danach, eine Vision umzusetzen oder ein perfektes Ergebnis zu erreichen, selbst wenn das nur schwer zu realisieren ist.
Stellen Sie sich vor, Sie leiten ein Projekt. Ihr Team steht vor der Herausforderung, das geplante Produkt innerhalb kürzester Zeit fertigzustellen. Eine Funktion würde das Produkt perfektionieren, allerdings ist sie zeitaufwendig und kompliziert. Wir verraten Ihnen, wie Pragmatiker und Idealisten nun handeln:
- Pragmatische Herangehensweise: Der Pragmatiker entscheidet sich, die aufwändige Funktion wegzulassen. Er fokussiert sich stattdessen darauf, das Projekt pünktlich abzuschließen und das Produkt in guter Qualität zu liefern. Der Fokus liegt auf dem, was mit den Ressourcen und der Zeit realistisch machbar ist.
- Idealistische Herangehensweise: Idealistische Menschen bestehen darauf, die zusätzliche Funktion umzusetzen. Dahinter steckt die Überzeugung, dass das Produkt nur mit der Funktion wirklich hochwertig ist. Das setzt nicht nur den Idealisten selbst, sondern auch das ganze Team unter Druck. Das Handeln wird von der Idee geleitet, das bestmögliche Ergebnis zu schaffen.
Ob ein Mensch pragmatisch oder idealistisch handelt, hängt mit seinem persönlichen Charakter zusammen. Im Berufsleben gilt die pragmatische Herangehensweise als leichter und erfolgsversprechender.
- Eigene Recherche