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Popel essen: Gesund, ungesund oder nur eklig?


Von salzig bis bitter
Popel essen: gesund, ungesund oder nur eklig?

Von t-online, jb, hs

Aktualisiert am 20.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Kind beim Popeln: Manche Kinder bohren versonnen in der Nase, andere sehr intensiv.Vergrößern des BildesKind beim Popeln: Manche Kinder bohren versonnen in der Nase, andere sehr intensiv. (Quelle: ia_64/getty-images-bilder)
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Wer beim Popeln ertappt wird, sollte sich schämen. Das ist die gängige Meinung. Doch das Nasebohren kann auch das Immunsystem stärken.

Kinder bohren häufig in der Nase und essen gedankenverloren ihren Schnodder. Auch Erwachsene sollen schon genüsslich mit dem Finger in der Nase erwischt worden sein. Ist das gesund oder eklig? Und was passiert im Körper, wenn man das getrocknete Nasensekret isst?

Nasenschleim fördert die Mundhygiene

Popeln gilt gemeinhin als eklig und wird mit gefurchten Stirnen und gerümpften Nasen quittiert, wenn es beobachtet wird. Amerikanische Forscher von der Harvard University und dem Massachusetts Institute of Technology behaupten allerdings: Die erstocherte Beute kann gegen Karies helfen.

Denn in der Nasenschleimhaut befinden sich sogenannte Speichel-Mucine, die im Mund eine Barriere gegen Kariesbakterien bilden. Dort, wo die Rotze auf den Zähnen verteilt wird, haben es die Bakterien schwer, sich anzusiedeln. Popelessen macht also nicht nur die Nase frei, es fördert laut der Studie auch noch die Zahngesundheit.

Die Wissenschaftler sehen in dem Nasensekret nicht nur einfach einen Partikelfilter, der in der Nase die Keime einfängt, sondern ein bioaktives Material mit starken Kräften gegen Mikroben.

Das bedeutet jedoch nicht, dass der Verzehr von Nasensekret das Zähneputzen ersetzt. Denn so wirkungsvoll sind die Popel dann doch nicht, so die Wissenschaftler. Und ergänzen, dass es dennoch nicht schädlich ist, ein paar Popel zu essen. Diese werden ohnehin samt der enthaltenen Verschmutzungen, Bakterien und Viren im Magen durch die Magensäure zersetzt.

Popeln stärkt das Immunsystem

Eine Studie aus Österreich unterstützt das Popeln in der Nase ebenfalls. So hat Dr. Friedrich Bischinger, selbstständiger Lungenfacharzt, in einer Studie herausgefunden, dass Personen, die in der Nase bohren, gesünder sind. "Sinnvoller ist es, zu bohren, zu popeln – und natürlich kann man dann auch besser atmen, das hängt ja auch von der Größe des Popels ab. Das ist auch eine mechanische Reinigung", so der Experte. Und wer seinen Körper mit mehr Sauerstoff versorgt, stärkt zugleich auch sein Immunsystem.

Für Bischinger ist das Popeln eine günstige und schnelle Alternative zur Nasendusche – die dennoch weiterhin wesentlich gesünder und besser ist, um die Nase zu reinigen.

Ist Popelessen gesund?

Die Wissenschaftler führen weiter aus, dass es nicht schädlich sei, gelegentlich ein paar Popel zu essen. Wichtig dabei ist, dass die Finger, die in die Nase eindringen, sauber sind. Und auch die Fingernägel sollten möglichst kurz sein. So können Nasenbluten und Entzündungen verhindert werden.

Wichtig sei es zudem, keine Krusten zu entfernen. Dann das könne zu einer Irritation der Schleimhaut führen. Und das wiederum regt sie an, noch mehr Nasensekret und somit Popel zu produzieren.

Verwendete Quellen
  • pubmed.ncbi.nlm.nih.gov "Salivary mucins protect surfaces from colonization by cariogenic bacteria"
  • ntv.de "Warum popeln wir?"
  • Prof. Hademar Bankhofer "Gesundheit kennt keine Tabus"
  • mdr.de "Popel essen ist gesund"
  • businessinsider.de/ "Harvard-Forscher fanden heraus, dass eine besonders eklige Angewohnheit eigentlich gesund ist"
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