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Warum Familienessen häufig stressig sind


Wenn sich das Kind zu einseitig ernährt
Warum das Essen in der Familie oft Stress bedeutet

dpa, Julia Kirchner

16.05.2017Lesedauer: 2 Min.
Eine Familie mit zwei jugendlichen Kindern streitet am EssentischVergrößern des BildesBei Abendessen ist die Familie oft vereint – aber nicht immer einer Meinung (Quelle: monkybusinessimages/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Nudeln gehen nur pur – und das Gemüse wird rausgepickt oder in Ketchup ertränkt: Von einem genussvollen Essen kann in vielen Familien nicht die Rede sein. Die Ernährungswissenschaftlerin Sigrid Fellmeth erklärt, warum gemeinsame Mahlzeiten für Kinder dennoch wichtig sind.

Was hat sich im Vergleich zu früher am Tisch geändert?

Die Ängste der Eltern haben zugenommen. Im Raum steht immer wieder die Sorge, das Kind könnte zu viel, zu wenig oder zu einseitig essen. Ich habe noch nie so viel über Lebensmittelmengen diskutiert wie heute. Wenn die Eltern angespannt sind, überträgt sich das aber. Kinder können so kein entspanntes Verhältnis zum Essen entwickeln.

Was könnten Eltern tun, damit es wieder entspannter wird?

Wichtig wäre, dass Kinder Lebensmittel kennenlernen dürfen – zum Beispiel, indem man zusammen auf den Markt geht oder was anpflanzt. Oder Kinder beim Kochen einbeziehen: Wer einen Salat waschen und anmachen darf, greift eher zu.

Wodurch entstehen Konflikte am Familientisch?

Heute geht es ja oft um individuelle Lebensentwürfe, die wichtiger sind als familienbezogene. Eltern fragen sich bei allem: "Wie kann ich mein Kind individuell fördern?" Familienmahlzeiten widersprechen diesem Ansatz. Denn hier geht es um Regeln, Rituale, um etwas Gemeinsames. Alle sollen das Gleiche essen. Das reibt sich. Und natürlich gibt es immer wieder Streit, weil Kinder phasenweise nur eine Sache essen wollen. Da rate ich Eltern: "Bleibt cool, macht es nicht zum Thema. Das geht vorbei."

Warum sind gemeinsame Mahlzeiten denn so wichtig?

Weil es im Alltag oft der einzige Moment ist, in dem Eltern wirklich Kontakt zu ihrem Kind aufnehmen können und ein Gespür dafür bekommen, wie es ihm geht.

Die Kinder sollen Tischmanieren lernen. Aber können Erwachsene sich nicht auch was von ihren Kindern abgucken?

Definitiv. Kinder gehen ganz sinnlich ans Essen heran, voller Neugierde und ohne verkopft zu sein. Das ist bei vielen Erwachsenen verloren gegangen.

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