Katzen: Klassische Musik beruhigt die Tiere

Dass ruhige Musik eine positive Wirkung aufs Gemüt haben kann, weiß jeder aus eigener Erfahrung. Was für Menschen so ist, scheint auch für Katzen zu gelten. Das haben von Veterinärmediziner an der Universität Lissabon in Zusammenarbeit mit einer Klinik in Barreiro im Rahmen einer Studie herausgefunden. Demnach wirke Musik auf Katzen, die für eine Operation unter Narkose stehen, entspannend. dadurch sei auch eine geringere Dosis an Narkosemittel möglich, sagen die Forscher.

Damit ein Eingriff für die Vierbeiner möglichst entspannt verläuft, müsse aber die Musikrichtung stimmen. Klassik ist der aktuellen Studie zufolge ideal und könnte auch geringere Anästhetika-Dosen ermöglichen. AC/DC dagegen hat in einem Tierarzt-Operationssaal eher nichts verloren.

Besonders beliebt: Musik von Händel

Dass sich Musik positiv auf die Gesundheit von Katzen auswirken kann, war Studienleiter Miguel Carreira bereits zuvor in OP-Sälen und Tierarztpraxen aufgefallen. "Ich habe beispielsweise bemerkt, dass die meisten Katzen klassische Musik mögen, besonders Kompositionen von Georg Händel", so der Veterinär. Bei Untersuchungen würden die Tiere dadurch ruhiger, selbstbewusster und duldsamer.

Nachdem er über die Wirkung von Musik auf die Physiologie von Menschen gelesen hat, hat er eine Studie entwickelt, um ähnliche Effekte bei Katzen zu untersuchen.

Lieber Klassik als Heavy Metal

Für die Studie haben die Veterinäre zwölf Katzen während des Eingriffs zur Sterilisation beobachtet. Dabei wurde anhand von Atemfrequenz und Pupillendurchmesser die Tiefe der Narkose ermittelt. Nach einer Stilleperiode als Vergleichsgrundlage bekamen die Katzen über Kopfhörer zweiminütige Ausschnitte aus verschiedenen Musikstücken zu hören. Das waren ein Werk des amerikanischen Klassik-Komponisten Samuel Barber, "Thorn" der Popsängerin Natalie Imbruglia, sowie "Thunderstruck" der Heavy-Metal-Band AC/DC.

Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die Katzen unter dem Einfluss der klassischen Musik entspannter waren. Pop ist als Hintergrundmusik für Katzen-OPs demnach mäßig gut, während AC/DC eine schlechte Wahl darstellt. Atem und Pupillen der Katzen waren der Studie zufolge bei Heavy Metal wie in einer "stressigeren Lage".

Positiver Effekt für Operationen

Passende Musik im OP-Saal könnte es den Forschern zufolge jedoch erlauben, Narkosemittel niedriger zu dosieren und so das Risiko von Nebenwirkungen zu reduzieren. Das Team hofft, in Zukunft noch genauere Studien beispielsweise mit Magnetresonanzaufnahmen oder Elektroenzephalogrammen anzustellen.