Buch-Bestseller des Monats Juni Klassiker wird nach 44 Jahren wieder zum Bestseller

Thriller, Provence-Krimi und ein Roman über Neuanfang führen die Bestsellerlisten an. Ein Klassiker feiert dabei ein überraschendes Comeback.
Es wird warm, die Koffer werden gepackt – und in ihnen reisen wieder zahlreiche Bücher oder E-Books mit in den Urlaub. Welche Geschichten begleiten die Leser diesen Sommer an den Strand? Der "Branchenmonitor Buch" zeigt, was Deutsche im Juni besonders gerne gelesen haben. Eine Überraschung: Junge Leser entdecken ausgerechnet einen fast 45 Jahre alten Klassiker neu – und machen ihn damit wieder zum Bestseller.
1. "Horror-Date" von Sebastian Fitzek (Droemer)
Der Thriller sichert sich im Mai den ersten Platz der Belletristik-Bestsellerliste.
Darum geht es in dem Buch: "'The Walking Date' ist keine normale Dating-Plattform: Hier können sich Menschen, die nicht mehr lange zu leben haben, ein letztes Mal verlieben. Deshalb hat sich auch der unheilbar kranke Raphael bei TWD angemeldet, und tatsächlich funkt es zwischen ihm und der ebenfalls erkrankten Nala. Vor allem ihre Liebe zur Literatur verbindet die beiden, die sich bislang nur über Nicknames kennen.
Am Tag ihres ersten Blind Dates hat sich Raphaels Zustand dramatisch verschlechtert. So überredet er seinen besten Freund, für ihn zu dem Treffen zu gehen: Julius, sportbegeistert, kerngesund und auch sonst das komplette Gegenteil von Raphael. Raphael zuliebe spielt Julius, der in wenigen Tagen heiraten und eigentlich seinen Junggesellenabschied feiern wollte, widerwillig den Schwerkranken – und das schlimmste Horror-Date aller Zeiten nimmt seinen Lauf." (Klappentext von "Horror-Date", Droemer)
2. "Madame le Commissaire und die gefährliche Begierde" von Pierre Martin (Knaur TB)
Der im Mai neu erschienene Frankreich-Krimi landet auf Platz zwei in der Kategorie Belletristik.
Darum geht es in dem Buch: "'Madame le Commissaire und die gefährliche Begierde' ist der 12. Provence-Krimi um die sympathische Kommissarin Isabelle Bonnet von Bestseller-Autor Pierre Martin. Isabelle Bonnet ist geschockt, als sie von einer psychiatrischen Klinik kontaktiert wird: Dort behandelt man eine Patientin mit Amnesie.
Die Frau ist ihre beste Freundin, Clodine. Sie wurde vor einigen Tagen frühmorgens am Strand von Pampelonne aufgegriffen, splitterfasernackt und völlig verwirrt. Als erste Erinnerungen zurückkehren, erzählt Clodine von einer Party am Strand. Waren K.-o.-Tropfen im Spiel? Madame le Commissaire bemerkt ein auffälliges Armband, das sie noch nie an Claudine gesehen hat – die ebenfalls nicht weiß, woher sie es hat. Als Apollinaire auf einen ähnlichen Fall stößt, bei dem das Opfer das gleiche Armband trug, wird der Fall brisant. Denn diese junge Frau ist tot." (Klappentext von "Madame le Commissaire und die gefährliche Begierde", Knaur TB)
3. "Windstärke 17" von Caroline Wahl (Dumont)
Die Taschenbuchausgabe des Romans, erschienen Ende April, belegt Platz drei unter den Belletristik-Bestsellern.
Darum geht’s in dem Buch: "Ida hat nichts bei sich außer dem alten, verschrammten Hartschalenkoffer ihrer Mutter, ein paar Lieblingsklamotten und ihrem MacBook, als sie ihr Zuhause verlässt. Es ist wahrscheinlich ein Abschied für immer von der Kleinstadt, in der sie ihr ganzes bisheriges Leben verbracht hat. Im Abschiednehmen ist Ida richtig schlecht; sie hat es vor zwei Monaten nicht einmal auf die Beerdigung ihrer Mutter geschafft. Am Bahnhof sucht sie sich den Zug aus, der am weitesten wegfährt – auf keinen Fall will sie zu ihrer Schwester Tilda nach Hamburg – und landet auf Rügen. Ohne Plan, nur mit einem großen Klumpen aus Wut, Trauer und Schuld im Bauch, streift sie über die Ostseeinsel.
Und trifft schließlich auf Knut, den örtlichen Kneipenbesitzer, und seine Frau Marianne, die Ida kurzerhand bei sich aufnehmen. Zu dritt frühstücken sie jeden Morgen Aufbackbrötchen, den Tag verbringt Ida dann mit Marianne, sie walken gemeinsam durch den Wald oder spielen Skip-Bo, abends arbeitet Ida mit Knut in der "Robbe". Und sie lernt Leif kennen, der ähnlich versehrt ist wie sie. Auf einmal ist alles ein bisschen leichter, erträglicher in Idas Leben. Bis ihre Welt kurz darauf wieder aus den Angeln gehoben wird." (Klappentext von "Windstärke 17", Dumont)
Kinder- und Jugendbücher
1. "Rico, Oskar und die Tieferschatten (Rico und Oskar 1)" von Andreas Steinhöfel (Carlsen)
Die Taschenbuchausgabe klettert im Mai auf Platz 1 der Kinder- und Jugendbuchcharts.
Darum geht es in dem Buch: "Eigentlich soll Rico ja nur ein Ferientagebuch führen. Aber für einen, der ständig den Faden verliert, ist das gar nicht so leicht! Als er dann auch noch Oskar mit dem blauen Helm kennenlernt und die beiden dem berüchtigten ALDI-Kidnapper auf die Spur kommen, weiß Rico gar nicht mehr, wo vorne und hinten ist. Wenigstens verlieren mit Oskar die Tieferschatten etwas von ihrem Schrecken – und so entsteht aus dem ganzen Chaos eine wunderbare Freundschaft." (Klappentext von "Rico, Oskar und die Tieferschatten", Carlsen)
2. "Die Tribute von Panem L. Der Tag bricht an" von Suzanne Collins (Oetinger)
Seit vielen Monaten springen "Die Tribute von Panem: L. Der Tag bricht an" immer wieder in die Top 3 der meistverkauften Jugendbücher. Derzeit belegt das Buch Platz zwei.
Darum geht es in dem Buch: "Wenn du dazu bestimmt bist, alles zu verlieren, was du liebst, wofür lohnt es sich dann noch, zu kämpfen? Als der Tag der Ernte anlässlich der Fünfzigsten Hungerspiele anbricht, erfasst Angst die Distrikte von Panem. In diesem Jahr werden zu Ehren des Jubel-Jubiläums doppelt so viele Tribute aus ihrem Zuhause gerissen.
In Distrikt 12 versucht Haymitch Abernathy, nicht allzu sehr über seine Chancen nachzudenken. Alles, was ihn interessiert, ist, den Tag zu überstehen und bei dem Mädchen zu sein, das er liebt. Als Haymitchs Name aufgerufen wird, spürt er, wie all seine Träume zerbrechen. Er wird von seiner Familie und seiner großen Liebe getrennt und zusammen mit den drei anderen Tributen aus Distrikt 12 zum Kapitol gebracht: einer Freundin, die fast wie eine Schwester für ihn ist, einem besessenen Quotenmacher und dem arrogantesten Mädchen der Stadt. Als die Spiele beginnen, wird Haymitch klar, dass er nur verlieren kann. Aber etwas in ihm will kämpfen – und diesen Kampf weit über die tödliche Arena hinaus klingen lassen." (Klappentext von "Die Tribute von Panem L. Der Tag bricht an", Oetinger)
3. "Die Welle" von Morton Rhue (Ravensburger)
Junge Leser haben einen 44 Jahre alten Klassiker wieder für sich entdeckt. "Die Welle" von Morton Rhue, ein Pseudonym für den Schriftsteller Todd Strasser, erschien im Jahr 1981 erstmals im englischsprachigen Raum. Die deutsche Übersetzung von Hans-Georg Noack kam unter dem Titel "Die Welle. Bericht über einen Unterrichtsversuch, der zu weit ging" im Jahr 1984 in die Buchläden. Das Taschenbuch von Ravensburger hält sich nun bereits seit zwei Monaten in den Top 3 der meistverkauften Bücher.
Darum geht es in dem Buch: "Als es im Geschichtsunterricht um Nationalsozialismus und Rechtsextremismus geht, beschließt ein junger Lehrer, ein ungewöhnliches Experiment durchzuführen. Er möchte seinen Schülern beweisen, dass Anfälligkeit für faschistoides Handeln und Denken nicht etwas ist, das nur andere Menschen betrifft – Faschismus ist hier mitten unter uns und in jedem von uns. Doch die Bewegung, die er auslöst, droht ihn und sein Vorhaben zu überrollen: Das Experiment gerät außer Kontrolle." (Klappentext von "Die Welle", Ravensburger)
Wie kommt es zu dem Revival des Buches? Zum einen hat sich das Buch als klassische Schullektüre etabliert und wird in Deutschland vielerorts im Unterricht behandelt. Die Geschichte wurde außerdem mehrfach adaptiert, unter anderem in Form von Filmen, Theaterstücken und einer Netflix-Serie. Diese mediale Präsenz trägt dazu bei, das Interesse an der Originallektüre bei jüngeren Generationen neu zu entfachen.
- boersenverein.de: "Boersenverein Newsletter"
- inhaltsangabe.de: "Die Welle – Rezeption und Kritik"
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