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Das fehlt den t-online.de-Lesern: "Ich vermisse das bunte Leben draußen"


Das fehlt den t-online.de-Lesern
"Grauenvoll, was uns derzeit genommen wird"

Von Charlotte Janus

16.04.2020Lesedauer: 3 Min.
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Gelangweilter Sohn mit seiner MutterVergrößern des Bildes
Gelangweilter Sohn mit seiner Mutter: Während der Corona-Pandemie ist das öffentliche Leben sehr eingeschränkt. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)

Restaurants sind geschlossen, das kulturelle Leben findet nicht statt und die Kontaktsperre erschwert es, Zeit mit Freunden oder Verwandten zu verbringen. Wonach sehnen sich t-online.de-Leser am meisten?

Was vermissen Sie in der Corona-Zeit am meisten? Das haben wir die t-online.de-Leser gefragt. Aus den vielen Rücksendungen werden zwei Dinge ganz klar. Es sind die Menschen, die jetzt im Leben fehlen: enge Freunde zu treffen oder die weitere Familie zu sehen. Außerdem gehen viele davon aus, dass wir uns in Deutschland noch in einer verhältnismäßig guten Lage befinden. Daher sollten wir uns nicht zu viel beschweren. Jedenfalls sofern unsere Liebsten gesund seien und der Lebensunterhalt gesichert sei.

Persönliche Nähe statt Telefon

Die Menschen reagieren dabei sehr unterschiedlich auf die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie. Nicht allen fällt es leicht, auf ihren gewohnten Alltag zu verzichten. Marianne S. leidet sehr stark unter der einengenden Situation: "Grauenvoll, was uns derzeit genommen wird. Ich vermisse das bunte Leben draußen schmerzlich. Ich vermisse Menschen, das Fitnessstudio, Friseure sowie Fernsehaufzeichnungen mit Publikum (…). Und es gibt keine Aussicht auf eine Urlaubsplanung."

So sehr betroffen wie Marianne S. zeigen sich nur wenige. Die Frage des Urlaubs sprechen allerdings eine ganze Reihe von Lesern in ihren Beiträgen an. Auch Matthias S. schreibt: "Belastend ist, dass nicht feststeht, wann und wie Urlaubsreisen wieder möglich sind." Aus den verschiedenen Berichten wird klar, dass Urlaub für viele einen Symbolcharakter hat: Das Reisen steht für persönliche Freiheit und Spontaneität. Außerdem zeigt sich hierin die Sehnsucht nach einer langfristigen Perspektive. Wenn das Reisen wieder erlaubt ist, so hoffen die Leser, haben wir die Krise überstanden.

Was fast allen fehlt, ist der zwischenmenschliche Kontakt. Die Sehnsucht nach den gewohnten Aktivitäten mit Freunden ist groß: Eine anonyme Leserin schreibt: "Mir fehlt das Zusammenkommen mit Freunden. Sich einfach mal zum Kaffee oder Klönschnack zu treffen." Noch speziellere Vorstellungen hat Leserin Ulli. Sie sehnt sich nach "Brettspiel- und Fantasyrollenspielrunden" mit ihren Freunden.

Großeltern vermissen ihre Enkel

Besonders leiden unter den t-online.de-Lesern die Großeltern. Viele von ihnen können wichtige Entwicklungen ihrer Enkel nicht persönlich, sondern nur aus der Distanz miterleben. Das berichtet beispielsweise Brigitte W. über ihre Enkelin: "Sie fängt jetzt an zu sprechen. Das erste 'Opa und Oma' konnte ich nur über das Telefon hören. Sie entwickelt sich jetzt rasant schnell und man kann die Fortschritte nur aus der Ferne betrachten."

Lydia H. befindet sich in einer ähnlichen Situation: "Am allermeisten vermisse ich meinen Enkel, meinen Augenstern, der im Juni zwei Jahre wird. Wenn wir über Videoanruf telefonieren, läuft er danach zur Haustür und schaut, ob Oma und Opa nicht davorstehen. Das berichtet meine Tochter. Da könnte ich jedes Mal in Tränen ausbrechen."

Da müssen wir jetzt durch – anderen geht es viel schlechter

Thomas E. hinterfragt grundsätzlich, ob es nicht gar anmaßend sein könnte, über Dinge zu sprechen, die er aktuell vermisst. Und er ist nicht der Einzige, der das so sieht. Einigen Lesern fällt es sehr schwer zu begreifen, warum Menschen, die nicht durch Krankheit oder Verlust der Arbeit betroffen sind, unter der aktuellen Situation so sehr leiden: Eine Leserin schreibt entsprechend: "Gejammere über zu viel Freizeit und verpasste Gelegenheiten zum Feiern oder Urlaub sind mit Blick auf die Opferzahlen einfach nur beschämend."

Diana P. kann ihrer persönlichen Situation durchaus auch Positives abgewinnen: "Wir haben ein fantastisches Frühlingswetter. Ich und meine Familie sind (noch) gesund, wir haben genügend zu essen (und auch genügend Toilettenpapier!), eine warme Wohnung und einen Kopf, mit dem man denken oder träumen kann. Wir liegen nicht auf der Intensivstation und müssen um unser Leben kämpfen. Ich bete, dass das so bleibt."

So unterschiedlich die Empfindungen der Leser sind und so unterschiedlich gut sie mit ihrer jeweiligen Situation fertig werden, eines ist klar: Sie alle werden froh sein, die Menschen aus ihrem engsten Umfeld irgendwann wieder persönlich willkommen heißen zu dürfen.

Verwendete Quellen
  • Einsendungen von t-online.de-Lesern
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