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Abschied im Alter: Was nach dem Tod des Partners hilft


Was nach dem Tod des Partners hilft

Von dpa-tmn
Aktualisiert am 01.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Trauerbewรคltigung: Das Alleinsein nach dem Tod des Partners kann manchmal auch in Wut umschlagen. (Symbolbild)
Trauerbewรคltigung: Das Alleinsein nach dem Tod des Partners kann manchmal auch in Wut umschlagen. (Symbolbild) (Quelle: Tinpixels/getty-images-bilder)
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Viele Menschen erleben im hohen Alter einen schmerzlichen Verlust. Der Tod des Partners, der jahrelang an der Seite war, sorgt fรผr tiefe Trauer. Doch man kann einen Umgang damit finden.

Wenn der Partner stirbt, der oft Jahrzehnte mit einem gemeinsam durchs Leben gegangen ist, bleibt tiefe Trauer โ€“ und besonders bei Menschen im hohen Alter manchmal das Gefรผhl, am liebsten "mitgehen" zu wollen.

"Das ist erstmal ganz normal", sagt der Psychologe und Autor Roland Kachler aus Remseck am Neckar. "Es ist die Sehnsucht, bei dem Verstorbenen zu sein, und auch der Wunsch, dass man dem Alleinsein entfliehen mรถchte."

Angehรถrige sind so einer Situation oft ratlos. Oder geben gut gemeinte, aber meist nicht angebrachte Tipps wie: "Schaue nach vorn, wage noch einmal etwas!" Doch gerade im hohen Alter, ab 80 Jahren und mehr, gehe es eben hรคufig nicht mehr darum, neue Aufbrรผche zu wagen, sagt Kachler. Vielmehr sollten die inneren Rรคume der Erinnerung und des Gedenkens an den Verstorbenen bewusst gelebt werden.

Sich Zeit fรผr die Trauer lassen

Der Experte rรคt Angehรถrigen, zunรคchst den Wunsch des Nachsterbens als Ausdruck der Sehnsucht zu respektieren. Ein hilfreicher Weg fรผr Trauernde, um diesen Wunsch zu รผberwinden: Sie sollten sich bewusst machen, dass es gut wรคre, wenn sie noch eine Weile "hier bleiben", sagt Kachler โ€“ so kรถnnten sie ihren geliebten Menschen in Erinnerung halten, anderen von ihm erzรคhlen und das Gedenken etwa durch die Pflege des Grabes wachhalten. Und dann gehe man zu ihm, wenn die Zeit des eigenen Sterbens gekommen sei, sagt der Psychologe.

Wer seinen Partner verloren hat, sollte sich Zeit lassen fรผr die Trauer, betont Kachler. Er empfiehlt, in Ruhe Erinnerungen wie Fotos oder alte Briefe zu sortieren. Es kann helfen, in Gedanken mit dem Verstorben zu sprechen. "Manche haben das Gefรผhl, das sei verrรผckt oder nicht erlaubt", so Kachler. Doch das Gegenteil ist der Fall: "Man sollte das innere Gesprรคch suchen."

Innere Beziehung finden โ€“ und Briefe schreiben

Wer gerne schreibt, kann Briefe an den Verstorbenen schreiben, um damit die Verbindung wachzuhalten. "Es geht im hรถheren Alter darum, den Verstorbenen zu integrieren und eine innere Beziehung zu ihm zu finden und zu pflegen โ€“ รผber Erinnerungen, das innere Gesprรคch und durch Rituale wie den Besuch am Grab", sagt der Psychologe.

Manchmal gab es noch Konflikte, die man vor dem Tod des Partners nicht mehr aus der Welt rรคumen konnte. "Es ist dringend nรถtig", sagt Kachler, "das Unerledigte noch zu klรคren, im inneren Gesprรคch oder Briefen." Sonst binde das den Verstorbenen auf eine "destruktive Weise" an einen โ€“ die schรถnen Erinnerungen werden so getrรผbt oder sogar blockiert.

Gefรผhl der Wut zulassen

Das Alleinsein kann manchmal auch in Wut umschlagen. Das Gefรผhl sollten Trauerende zulassen und nicht unterdrรผcken. Egal, ob sie jemandem davon erzรคhlen, es aufschreiben oder bewusst einmal richtig jammern oder schimpfen. "Das ist wichtig", betont Kachler. Denn unterdrรผckte Wut kรถnne zu Verbitterung und schlieรŸlich einer Art aggressiver Verschlossenheit fรผhren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
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