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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Das ist aber meins!" Kleine Kinder teilen nicht gerne – was Eltern tun können
Mit größer werdendem Wortschatz fangen Kinder an, Besitzansprüche anzumelden. Spielsachen heißen dann "meins" – ganz egal, ob sie ihnen wirklich gehören.
Manchmal hilft es, die Kinder abzulenken
Eltern können in solchen Situationen wenig tun, außer Übersetzungshilfe anzubieten: "Wollt ihr vielleicht zusammen spielen?", schlägt Ulric Ritzer-Sachs von der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung als einen möglichen Satz vor.
Manchmal klappt es damit, den Fokus vom Spielzeug – und wem es wirklich gehört – wegzulenken. Alternativ können Eltern auch eine ganz andere Sache zum Spielen anbieten, von der es vielleicht zwei gibt.
Kann der Streit um ein Spielzeug so nicht gelöst werden, sollten Eltern sich dennoch nicht allzu sehr einmischen. Sie sollten versuchen, zwischen den beiden Kindern zu vermitteln, anstatt dem einen Kind das Spielzeug wegzunehmen und es dem anderen zu geben.
Teilen lernen: Eltern sollten ein Vorbild sein
Um das Teilen zu fördern, sollten Eltern Großzügigkeit vorleben. Sie können selbst Dinge mit dem Kind teilen – teilen Sie ihr Essen mit ihrem Nachwuchs, leihen Sie ihm ein Kleidungsstück. Experten raten dazu, dabei auch immer das Wort "teilen" zu verwenden. Seien Sie auch insofern ein Vorbild, in dem Sie auch mit Menschen außerhalb der Familie teilen und Kompromisse schließen.
Zudem können Eltern den richtigen Umgang mit anderen fördern, indem sie ihr Kind loben, wenn es etwas teilt. Ist es hingegen geizig, sollte man aber auf eine Bestrafung verzichten. Das führt in den meisten Fällen zu noch mehr Widerstand.
Kleinkinder haben oft keine Vorstellung vom Teilen
Mit zwei oder drei Jahren haben Kinder noch keine Vorstellung davon, was Teilen bedeutet. Ihnen fehlt oft auch noch das Gefühl für Zeit – und dadurch ist es eine große Herausforderung für sie zu warten, bis sie das Spielzeug wieder zurückbekommen. Sie können auch nicht erkennen, dass Teilen Vorteile hat – etwa, weil man im Austausch auch an andere Spielsachen kommt.
Nicht nur Spielsachen drücken Kinder gerne den Stempel "meins" auf, sondern auch Personen. "Für kleine Kinder ist es wichtig, sich selbst und anderen zu erklären, wer zu ihnen gehört", sagt Ritzer-Sachs. Deshalb wird phasenweise betont, dass es "mein Papa" oder "meine Mama" ist. Groß kommentieren müssen Eltern das nicht, es vergeht in der Regel von selbst. Wie stark Kinder Besitzansprüche anmelden, ist außerdem typabhängig.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa-tmn
- Eigene Recherche