Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung ĂŒbernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Der Dreier â und seine TĂŒcken
Zwei Frauen, ein Mann oder zwei MĂ€nner und eine Frau oder doch drei Frauen oder drei MĂ€nner? â wie auch immer die Konstellation ist: Der Dreier gehört zu den beliebtesten Sexfantasien. Bei der Umsetzung hapert es jedoch hĂ€ufig â und so bleibt es fĂŒr viele beim Wunsch. Aber warum?
Eine erotische Lieblingsfantasie â sowohl von MĂ€nnern als auch von Frauen â ist der Dreier. Dabei trĂ€umen MĂ€nner vor allem von Sex mit zwei Frauen â Frauen hingegen sind offener: Sie wĂŒrden laut Umfragen sowohl Sex mit zwei MĂ€nnern als auch mit zwei Frauen einmal ausprobieren.
Doch das mit dem Ausprobieren ist manchmal gar nicht so einfach. Denn zum einen muss man den geeigneten Partner finden und sich zum anderen dann auch wirklich trauen. Und ĂŒberhaupt: Wo sucht man eigentlich? Wie spricht man den Wunsch nach einem weiteren Gespielen bei seinem Partner an?
Die gröĂten HĂŒrden fĂŒr einen Dreier
Schon bevor es dazu kommt, kann man sich also viel zu viele Gedanken machen, die einen von der ErfĂŒllung seines Traums abhalten. Wer schon bei diesen kleinen HĂŒrden den Mut verliert, wĂŒrde wahrscheinlich, falls es doch zum Akt zu dritt kommt, kurz vorm Ziel eher kneifen. So ist es nicht verwunderlich, dass laut einer Studie gerade einmal jeder vierte Mann und jede sechste Frau wirklich Sex mit zwei Personen gleichzeitig hatten.
Problem eins: Ich bin in einer Partnerschaft und das Thema Eifersucht steht im Raum
Doch was hĂ€lt die meisten Frauen und MĂ€nner wirklich von der ErfĂŒllung ihrer Sexualfantasien hab? Die Eifersucht! FĂŒr knapp 50 Prozent ist sie der Grund, ihren Traum nicht in die RealitĂ€t umzusetzen.
Selbst wenn beide in einer Beziehung fĂŒr einen Dreier offen sind, gibt es Hindernisse. Frauen und MĂ€nner befĂŒrchten beispielsweise, dass der Gegenpart wesentlich attraktiver als sie selbst sein könnte, oder dass sich ihr Partner anschlieĂend in den SpielgefĂ€hrten/die SpielgefĂ€hrtin verliebt. Vielleicht ist der/die Dritte auch besser im Bett. Das schĂŒrt die Angst, dass spĂ€tere Liebesakte zu zweit nur noch wie eine Lachnummer wirken könnten.
Da hilft nur reden, reden, reden â und zwar offen und ehrlich. Wie steht der eigene Partner eigentlich zu dem Thema? Sinnvoll kann hier ein sanftes Vortasten mit einer indirekten Ansprache sein: "Meine Freundin hatte letztens einen Dreier", zum Beispiel. Oder: "Ich habe gelesen, dass MĂ€nner und Frauen eher einen Dreier als Sex mit einem wesentlich jĂŒngeren Partner möchten." Die Reaktion des anderen zeigt dann ganz gut, wie er oder sie zu dem Thema steht.
Hat der Partner Lust und vertrauen sich beide, sind noch zwei wichtige Punkte vorher abzuklĂ€ren: Tut man es aus freien StĂŒcken oder nur aus Liebe? Und: Was geht und was nicht? Macht einer es nur dem Partner zuliebe, können schnell Grenze ĂŒberschritten werden, die sich spĂ€ter negativ auf die Beziehung auswirken könnten.
Problem 2: Wo findet man die dritte Person?
Um den Dritten im Bunde zu finden, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Zum einen gibt es Anzeigen â aber da weiĂ man ja nie, wer sich dahinter verbirgt â, zum anderen Clubs oder spezialisierte Plattformen im Internet. Diese Optionen bieten die Möglichkeit, Fotos des weiteren Sexpartners zu sehen und nicht erst zu einer Art Blind Date zu mĂŒssen. Apps wie Feeld â ehemals bekannt als 3nder â oder mittlerweile auch Tinder machen die Suche nach einem Dreier dann auch vom Sofa oder Bett aus möglich. Es gibt aber auch Organisationen und Escort-Agenturen, die Dreier mit Professionellen vermitteln und so mehr Sicherheit fĂŒr die AnwĂ€rter bieten.
Problem 3: Wie ĂŒberwindet man seine Scham?
Das erste Mal ist immer aufregend und man braucht manchmal etwas Mut. Damit die eigene Dreier-Premiere nicht zum Reinfall wird, kann es helfen, eine Person im Bunde zu haben, die bereits etwas Erfahrung hat â am besten ist es, wenn es sich dabei um die "neue", dritte Person handelt, da sie neutraler und nicht voreingenommen ist. So kann man FettnĂ€pfchen vermeiden und sich durchaus trauen, mal etwas Neues auszuprobieren.
Und was können Singles tun?
Meiner Meinung nach sollte man seine sexuellen Fantasien nicht verschweigen, sondern versuchen, diese â wenn möglich â auszuleben. Am schönsten ist es dabei natĂŒrlich, wenn das mit dem eigenen Partner geht.
Als Single muss man auf die ErfĂŒllung seiner WĂŒnsche aber auch nicht verzichten. SchlieĂlich gibt es genug Plattformen und Veranstaltungen, die einem dabei helfen. Oder man fragt die engsten Freunde, ob sie jemanden empfehlen können â oder vielleicht sogar mitmachen wollen. Dann muss man ihnen nicht nur von den Fantasien vorschwĂ€rmen, sondern kann sie mit ihnen auch erleben.
Jennifer Buchholz, Redakteurin bei t-online.de, schreibt in ihrer Kolumne "Lust, Laster, Liebe" ĂŒber Liebe, Partnerschaft und Sex.