Kussforscher enthüllen Beim Küssen geht's nicht nur um Liebe
Fest steht: Wer verliebt ist, küsst sich. Doch offenbar geht es beim Küssen nicht nur um Zuneigung und Gefühle. Mit dem Lippenbekenntnis stellen wir unseren Partner auf die Probe - und tun dabei auch unserer Gesundheit etwas Gutes.
Für Philematologen ist das Küssen vor allem aus wissenschaftlicher Sicht interessant, denn es verrät viel über die menschliche Evolutionsgeschichte.
Stress und Schmerzen verblassen
Das Gesundheitsmagazin Apotheken-Umschau hat einige der wichtigsten Erkenntnisse über das Küssen jetzt zusammengetragen. Demnach wird uns beim Knutschen nicht nur sprichwörtlich warm ums Herz: Körpertemperatur, Herzfrequenz und Blutdruck steigen tatsächlich. Zudem durchströmen Glückshormone wie Dopamin und Endorphin den Körper, die Stress und Schmerzen für kurze Zeit vergessen lassen.
Speichelaustausch kräftigt das Immunsystem
Niederländische Forscher fanden bereits heraus, dass bei einem zehn Sekunden langen Kuss rund 80 Millionen Bakterien übertragen werden. Wenn es sich dabei nicht um aktive Herpes-Viren handelt, fördert der Speichelaustausch aber angeblich die Gesundheit: Die übertragenen Bakterien sind "wie eine Schluckimpfung", die das Immunsystem abhärtet, so die Apotheken-Umschau.
"Küss mal wieder, denn es macht glücklich und gesund," schlussfolgert das Gesundheitsmagazin daher. Bisher verbringen Menschen rund 76 Tage ihres Lebens mit Küssen.
Männer erhoffen sich Sex, Frauen Liebe
Küssen ist längst nicht überall auf der Welt verbreitet, wie amerikanische Wissenschaftler zeigen. In Zentralamerika und vielen Teilen Afrikas etwa finden die Menschen Küssen eklig - oder kennen diese Form der Liebesbekundung gar nicht.
In den westlichen Kulturen hingegen küsst man sich gerne, wenn auch mit unterschiedlichen Absichten. Für Männer ist es häufig nur eine flüchtige Lippenbekenntnis an ihre Partnerin, mit der sie sich Sex erhoffen. Frauen hingegen legen in einen Kuss meist mehr Bedeutung, an der sie ihre Beziehung messen.
Küssen ist das Po-Beschnüffeln der Tiere
Doch warum genau küssen Menschen? Die Wissenschaft ist sich darüber nicht einig. Einige Forscher meinen, dass sich ein Kuss allein evolutionsbiologisch erklären lässt: Genau wie Tiere beschnüffelten und beleckten sich auch die vierbeinigen Vorfahren der Menschen am Hinterteil. Jetzt im aufrechten Gang prüfen Menschen den Geruch ihres potentiellen Partners über die Lippen. Missfällt daran etwas, wird das unterbewusst als Warnsignal für Krankheiten interpretiert. Zudem passen die Gene dann womöglich nicht zusammen. Nur wer angenehm riecht, kommt daher für die Fortpflanzung in Frage.
Paare kommen sich auch emotional näher
Eine weitere Erklärung ist, dass sich Menschen beim Küssen ans Stillen während ihrer Säuglingstage erinnern. Beim Nuckeln an der mütterlichen Brust wird das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet - genau wie beim Küssen. Das könnte der Beweis dafür sein, dass es auch um Romantik geht, wenn sich die Lippen zweier Menschen berühren: Küssen sich Paare oft, schweißt das Paare weit über die Fortpflanzung hinaus zusammen.