Tipps für Einsteiger Gebrauchtes Motorrad kaufen: So klappt’s

Ein gebrauchtes Motorrad ist oft die klügere Wahl als ein neues. Worauf es beim Kauf ankommt – von Technik bis Bauchgefühl.
Wer Motorradfahren lernen will, braucht keine High-End-Maschine. Gerade für Einsteiger sind gebrauchte Modelle oft die bessere Wahl: Sie sind günstiger in der Anschaffung, robuster im Alltag und verzeihen Fehler meist gnädiger. Aber Vorsicht: Wer unbedacht kauft, zahlt später drauf. Deshalb gilt: Prüfen, vergleichen, überlegen – bevor man Gas gibt
Das richtige Motorrad für den Anfang
Nicht jedes Motorrad passt zu jedem Fahrer. Gerade Anfänger tun sich mit sogenannten Naked Bikes leicht. Sie sind unkompliziert, meist leicht gebaut und haben keine teuren Verkleidungsteile, die bei einem Sturz gleich kaputtgehen. Wer lieber höher sitzen möchte oder auch mal Schotter unter die Räder nehmen will, greift zu einer Enduro.
Für Führerscheinneulinge mit der Klasse A2 sind Motorräder mit 500 bis 750 Kubikzentimeter Hubraum ideal. Diese Maschinen lassen sich in der Regel problemlos auf 48 PS drosseln und bieten genug Leistung – auch für später.
Augen auf bei der Technik
Nicht nur der Stil muss passen, auch die Technik will geprüft sein. Besonders einfach im Alltag sind Motorräder mit Kardan- oder Riemenantrieb. Sie benötigen weniger Wartung als eine klassische Kette und sind oft langlebiger. Maschinen mit Einspritzung sind pflegeleichter als ältere Modelle mit Vergaser, die wiederum regelmäßige Aufmerksamkeit verlangen.
Wer keine Lust oder kein Händchen für Reparaturen hat, sollte sich vorher umsehen. Gibt es eine passende Werkstatt in der Nähe? Kann der Händler vor Ort helfen? Auch das entscheidet über Fahrspaß oder Frust.
ABS: Gut, aber nicht Pflicht
Ein Antiblockiersystem macht das Fahren sicherer, vor allem beim Bremsen in Schräglage oder auf nassem Asphalt. Pflicht ist es jedoch nicht. Wer vorsichtig fährt und seine Maschine gut kennt, kommt auch ohne ABS zurecht, sollte sich aber über die Vor- und Nachteile im Klaren sein. Zum Einstieg ist ein Fahrsicherheitstraining oder ein paar Stunden bei der Fahrschule hilfreich. Das gibt Sicherheit – auch auf unbekanntem Terrain.
Was ein gebrauchtes Motorrad kosten darf
Die ersten Maschinen gibt es ab etwa 2.000 Euro. Wer auf moderne Technik, ABS und aktuelle Abgasnormen (Euro 4 oder 5) setzt, sollte mit rund 5.000 Euro rechnen. Wichtig: Der Preis allein sagt nichts über den Zustand aus. Besser ein etwas teureres, gut gewartetes Motorrad als ein Schnäppchen mit versteckten Mängeln.
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Worauf Sie beim Kauf achten sollten
- Hat die Maschine lange ungenutzt gestanden? Schauen Sie sich Reifen, Gabel und Dichtungen genau an.
- Andere Lenker oder Auspuffe? Dann muss entweder eine Eintragung in die Fahrzeugpapiere vorliegen oder eine ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis).
- Eine Probefahrt ist Pflicht. Nur wer fährt, spürt, ob alles passt.
- Eine zweite Meinung, zum Beispiel von einem Freund mit Ahnung oder einem neutralen Blick, hilft, beim Kauf nicht nur dem Bauch zu folgen.
Lieber passend als perfekt
Das perfekte Motorrad gibt es nicht, aber das passende für den Start. Wer ehrlich prüft, realistisch plant und auch mal loslassen kann, findet meist schnell sein ideales Einsteigermodell. Und dann heißt es nur noch: Helm auf, Schlüssel drehen und losfahren.
- adac.de: Motorrad gebraucht kaufen: Das müssen Sie wissen
- motorrad-magazin.at: Gebrauchtes Motorrad: Tipps und Tricks zum Kauf