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Bier-Pulver der Zukunft? Deutscher Brauer will Markt revolutionieren


Deutsche planen Bier-Revolution
"Dann hält uns jeder für verrückt"


Aktualisiert am 27.04.2023Lesedauer: 1 Min.
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Klosterbrauerei in Neuzelle: Dieses Pulver soll den Biermarkt revolutionieren. (Quelle: t-online)

Seit zwei Jahren forscht Brauereichef Stefan Fritsche an seinem Bierpulver. Er sieht darin die Zukunft des Biers, doch die Branche ist skeptisch. t-online hat das Produkt probiert.

In Deutschland zählt Bier zu einem der beliebtesten Getränke. Doch rühren wir uns bald alle unser Bier selbst an, statt Flaschen und Kisten zu schleppen? Das zumindest ist eine der Visionen von Stefan Fritsche, dem Geschäftsführer der Klosterbrauerei Neuzelle.

Seit zwei Jahren forscht Fritsche an diesem speziellen Pulver. Zunächst will er damit international zur nachhaltigsten Brauerei werden – und wird von einigen aus der Branche für verrückt erklärt.

Aber wie schmeckt Bier aus der Tüte wirklich und welche entscheidenden Zutaten fehlen noch? t-online war vor Ort und durfte das Pulver testen.

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Ist das die Zukunft des Bieres? Der Geschäftsführer Stefan Fritsche, Geschäftsführer der Klosterbrauerei Neuzelle, forscht seit zwei Jahren an diesem speziellen Bierpulver.
Es soll den Biermarkt international revolutionieren – besonders in Hinblick auf Nachhaltigkeit.

Fritsche: "Wir werden dann die nachhaltigste Brauerei der Welt, dann hält einen erst mal jeder für verrückt."

Damit das Pulver zu Bier wird, muss es einfach nur mit Wasser vermengt werden, die genauen Zutaten: geheim. Geschmack und Aussehen testet t-online direkt vor Ort in der Klosterbrauerei.

Und tatsächlich: Das Ergebnis kann sich zumindest optisch schon mal sehen lassen. Farbe und Schaumkrone überzeugen. Doch überzeugt auch der Geschmack?
Alkoholfreies Bier? Richtig, denn nach zwei Jahren Entwicklung fehlen noch zwei für viele entscheidende Zutaten: zum einen ist es bislang alkoholfrei, doch noch wichtiger für den Geschmack: die Kohlensäure.
Langfristig sollen diese beiden Punkte erfüllt werden, prognostiziert Fritsche. Vorerst sei der Geschmack am wichtigsten. Und der gelingt ganz ohne Chemie, wie ein echtes Bier eben.

"Die Idee ist entstanden, weil wir ja bereits jetzt schon weltweit unser Bier exportieren. Anschluss der Brauerei nach China, nach Japan, nach Amerika, in andere Bereiche. Und da kommt man natürlich auf die Idee, dass es schade ist, dass man das Ganze in Flaschenform macht, dass man das Glas rüberschicken muss, dass man Wasser schicken muss."

Mit dem Bierpulver spare man sich Tonnen an Gewicht und somit auch Kosten beim Transport ein.

Um das zu visualisieren, hat Fritsche hinter seiner Brauerei die Menge in Bierkisten dargestellt. Herkömmlich exportiertes Bier nimmt rund 10 Mal mehr Volumen ein, als es in Pulverform brauchen würde

"Wir brauchen keine Flaschenproduktion mehr, wir brauchen keine PVC-Produktion mehr. Wir brauchen nicht mal mehr den Kasten, den reinen Bierkasten letztendlich. Wir ersparen uns also Millionen von Tonnen an Plastikmüll an der Stelle. Wir werden dann die nachhaltigste Brauerei der Welt, aber eben nicht nur für uns, sondern wir suchen jetzt aktiv auch Partnern."

Doch es gibt auch Kritiker aus eigenen Reihen. Eine davon ist die Brauwirtschaft an sich:

"Wenn man da mit Bauern spricht und sagt, man hat so eine Idee, man möchte Bierbrauer machen, dann hält einen erst mal jeder für verrückt und gut. Vielleicht sind wir es auch ein bisschen, vielleicht an der einen oder anderen Stelle. Aber es sind eben so die Bedenkenträger, dass das sowas nicht machen kann. Das gehört sich nicht, es ist wie ein Kulturgut, das darf man nicht machen. Ja, ja, aber wir müssen eben auch schauen als kleine Brauerei. Wir wollen eben auch die Welt verändern. Wir wollen tatsächlich mehr auch für Nachhaltigkeit hier machen. Und dann muss man völlig frei sein.“

Das Bierpulver der Klosterbrauerei Neuzelle könnte, so Fritsches Plan, womöglich den Biermarkt revolutionieren. Die Verwendung von Bierpulver ermöglicht es, Bier überall auf der Welt frisch zu produzieren.
Nun arbeitet die Brauerei auf Hochtouren daran, dem Bierpulver die noch notwendigen Eigenschaften eines herkömmlichen Bieres einzuflößen: Alkohol und Kohlensäure. Damit bleibt es bleibt also spannend, wie sich die Idee des Bierpulvers in den kommenden Jahren weiterentwickelt und ob es eine größere Rolle auf dem globalen Biermarkt spielen wird.


Was genau sich Fritsche mit dem Bierpulver vorstellt, wofür er kritisiert wird und ob das Bierpulver im Geschmackstest und optisch überzeugt, sehen Sie im Video hier oder oben.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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