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Anschlag in Straßburg: 36-Jähriger wollte Chekatt aufhalten – jetzt ist er tot


Fünftes Todesopfer in Straßburg
Er wollte den Attentäter aufhalten – und ist nun tot

Von dpa, rtr, afp
Aktualisiert am 17.12.2018Lesedauer: 2 Min.
Nach Anschlag in Straßburg: Es gibt ein fünftes Todesopfer.Vergrößern des BildesNach Anschlag in Straßburg: Es gibt ein fünftes Todesopfer. (Quelle: Jean-Francois Badias/ap-bilder)
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Ein 36 Jahre alter Mann ist nach dem Anschlag von Straßburg seinen Verletzungen erlegen. Die Zahl der Opfer steigt auf fünf. Er starb offenbar beim Versuch zu helfen.

Fünf Tage nach dem Anschlag in Straßburg ist ein weiteres Opfer seinen Verletzungen erlegen. Bei dem Verstorbenen handelt es sich um einen polnischen Staatsbürger, wie die Pariser Staatsanwaltschaft bestätigte. Damit liegt die Zahl der Todesopfer des Anschlags inzwischen bei fünf. Die Familie des 36-Jährigen gab die Todesnachricht auf Facebook bekannt. Der Mann wohnte seit rund 20 Jahren in der elsässischen Stadt.

Der Attentäter Chérif Chekatt hatte den Mann am Dienstagabend vor einer Straßburger Bar schwer verletzt. Augenzeugen zufolge wollten der 36-Jährige und mehrere Freunde den Attentäter daran hindern, einen Musikclub zu betreten. Laut polnischer Zeitung "Gazeta Wyborcza" standen sie gerade vor der Tür, um eine Zigarette zu rauchen. Als sie den Schützen erblickten, hätten sie sich ihm in den Weg gestellt und die Tür verschlossen. Sonst hätte es womöglich ein noch größeres Blutbad gegeben, merkte die Zeitung unter Berufung auf Augenzeugen an.

Bei dem Anschlag in der Innenstadt der Elsass-Metropole waren am Dienstag auch zahlreiche Menschen verletzt worden. Der mutmaßliche Attentäter Chérif Chekatt wurde am Donnerstagabend nach einer zweitägigen Großfahndung auf der Flucht erschossen.

Motiv noch nicht eindeutig geklärt

Das Motiv des mutmaßlichen Attentäters ist noch immer nicht eindeutig geklärt. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag nach dem Tod Chekatts für sich und bezeichnete ihn posthum als einen ihrer "Soldaten". Frankreichs Innenminister Christophe Castaner wertete dies als opportunistische Wortmeldung, die nichts ändere.

Bekannt ist, dass der Angreifer Zeugen zufolge "Allahu Akbar" (Allah ist groß) gerufen hat. Außerdem sei eine Radikalisierung Chekatts während eines Gefängnisaufenthaltes aufgefallen, hieß es vonseiten der Behörden. Chekatt wurde in zwei Antiterrorverzeichnissen der französischen Regierung geführt und vom Geheimdienst überwacht.

Die Ermittlungen dauern an. Ein Verdächtiger aus dem Umfeld des Attentäters wurde am Sonntag weiter von Anti-Terror-Ermittlern befragt. Die übrigen sechs Festgenommenen wurden wieder auf freien Fuß gesetzt. Chekatts Eltern und zwei seiner Brüder waren am Samstag freigekommen, zwei weitere Verdächtige wurden am Sonntag entlassen.

Hunderte gedenken der Opfer

Am Freitag war unter starken Sicherheitsvorkehrungen der Weihnachtsmarkt wiedereröffnet worden. Er wird jedes Jahr von rund zwei Millionen Menschen besucht.


Am Sonntag gedachten in Straßburg Hunderte Menschen der Opfer. Die Gedenkzeremonie fand vor der riesigen Weihnachtstanne auf dem Kléber-Platz statt und wurde von mehreren Menschenrechtsorganisationen organisiert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, AFP
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