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Ökologische Landwirtschaft: In Niedersachsen wachsen die Biobauernhöfe


Landwirtschaft
In Niedersachsen wachsen die Biobauernhöfe

Von dpa, sh

20.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Kuh auf der WeideVergrößern des BildesEine Kuh steht bei Liebenau (Niedersachen) auf einer Weide. (Quelle: picture alliance / dpa/Archivbild/dpa)
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Viele Landwirte wollen ihren Betrieb auf Bioprodukte umstellen. Doch es gibt hohe Hürden – und ein Problem, das Bauern und Verbraucher trifft.

Die Nachfrage nach Bioprodukten hält an, aber die Kunden achten auch hier aufs Geld und gehen lieber zum Discounter statt zum Bioladen. Dennoch wollen viele Landwirte ihren Betrieb umstellen – trotz hoher Hürden.

In Niedersachsen gibt es immer mehr Biobauernhöfe: Nach Angaben des Kompetenzzentrums Ökobau ließen sich im vergangenen Jahr rund 200 landwirtschaftlichen Betriebe ökozertifizieren. Das sind deutlich mehr Höfe, als in anderen Jahren zuvor

In guten Vorjahren seien es 100 bis 160 Betriebe pro Jahr gewesen, die von konventioneller auf biologische Landwirtschaft gewechselt seien. Derzeit hat Niedersachsen 2.453 Biohöfe. Ende des Jahres 2020 waren es 2.253 Biohöfe. 5,6 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche wurde 2021 ökologisch bewirtschaftet, 2020 waren es noch 5,4 Prozent.

Hohe Preise belastet Landwirtschaft

Dabei seien die Probleme der Biohöfe in vielen Bereichen vergleichbar mit denen der konventionellen Betriebe, sagte Carolin Grieshop, Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums Ökobau. In beiden Bereichen spürten die Betriebe die derzeit extrem hohen Energiekosten aufgrund des Ukraine-Krieges.

Auch die deutlich gestiegenen Lohnkosten seien für die landwirtschaftlichen Familienbetriebe ein Problem. Mit einem Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde lägen die Kosten deutlich höher als in den Nachbarländern.

Nachfrage: Mehr Discounter, weniger Bioläden

Die hohen Energiepreise beeinflussen laut Grieshop auch das Verbraucherverhalten, weil die Menschen bei den Lebensmitteln sparen. Die Leute gäben etwas weniger für Bio aus: "Wir erleben vor allem einen Rückgang bei den Direktvermarktern und den Naturkosthändlern." Zuwächse gebe es bei den Discountern und im Lebensmitteleinzelhandel.

In den vergangenen Monaten habe es auch die kuriose Situation gegeben, dass zum Beispiel Biobutter günstiger war als konventionelle Butter. Die Kunden hätten aber trotzdem nicht verstärkt zur Biobutter gegriffen. Das sei aus ihrer Sicht nur so zu erklären, dass die Verbraucher Bioprodukte automatisch mit höheren Preisen assoziierten und gar nicht auf die Idee kämen, Preise zu vergleichen, sagte Grieshop.

Von Konventionell zu Bio: Verfahren dauern zu lange

Nach wie vor sei die Nachfrage von Landwirten zum Einstieg in die Biolandwirtschaft groß, auch von Fleisch-Erzeugern in der Intensivtierhaltungsregion Westniedersachsen. Aber gerade hier seien die Möglichkeiten, in die Biofleisch-Produktion einzusteigen, sehr gering, weil die Behörden kaum Stallumbauten genehmigten. Auch den Landkreisen seien die Hände gebunden.

Letztlich müsse die Bundesregierung hier die Weichen stellen, dass zum Beispiel Offenstallumbauten schneller genehmigt werden können. Diese Schwierigkeiten beträfen auch konventionelle Landwirte, die auf ihren Höfen tierwohlgerechtere Haltungsformen einführen wollen.

Wie sich die Biolandwirtschaft in den nächsten Monaten entwickele, hänge ganz entscheidend von den Energiepreisen ab, sagte Grieshop. "Das ist die Voraussetzung für die Betriebsentwicklung im Allgemeinen und im Speziellen erst recht für die Umstellung." Die Umstellung auf Ökolandbau sei eine einschneidende Änderung der Betriebsstruktur.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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