Veranstalter entsetzt Ordner mit Neonazi-Tattoo beim Berliner CSD – Senat meldet sich

Zehntausende Menschen auf den Straßen – darunter auch Ordner mit Tattoos, die der rechtsextremen Szene zugeordnet werden. Der Senat äußert sich nun.
Nach dem Einsatz von Ordnern mit rechtsextremen Tattoos beim Berliner Christopher Street Day (CSD) hat sich der Senat eingeschaltet. Es sei ein Gespräch mit der Schwulenberatung und weiteren Organisationen geplant, teilte die Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung am Dienstag mit.
Es müsse sichergestellt werden, dass keine rechten Sicherheitsbeschäftigten beim CSD eingesetzt würden. "Queerfeindliche Rechtsextremisten haben auf einer Pride nichts verloren, auf der es um Akzeptanz und gleiche Rechte und die Bekämpfung von Diskriminierung geht", betonte Saraya Gomis, Staatssekretärin für Vielfalt und Antidiskriminierung.
"Werden stärker sensibilisieren"
Der Berliner CSD ist eine der größten Veranstaltungen der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, queeren und intergeschlechtlichen Community (LGBTQI) in Europa. Bei der Parade am vergangenen Samstag waren Hunderttausende durch verschiedene Stadtteile der Hauptstadt gezogen. Es waren mehrere Ordner mit rechtsextremen Tattoos zu sehen, Fotos davon waren auch in den sozialen Medien zu sehen.
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"Bei uns gingen zahlreiche Beschwerden hinsichtlich von Ordnern mit rechtsextremen Tattoos wie der sogenannten Schwarzen Sonne ein, die unter Neonazis und Rechtsextremisten als Erkennungssymbol dient", so Staatssekretärin Gomis. Erste Hinweise habe Justizsenatorin Lena Kreck (Linke), die selbst am CSD teilnahm, noch während der Parade erhalten, hieß es.
Der Veranstalter des CSD zeigte sich entsetzt. Zugleich verwies der Verein darauf, dass jeder Teilnehmer mit einem Fahrzeug selbst für den Einsatz von Ordnern und Ordnerinnen zuständig sei. "Vorausschauend auf das nächste Jahr werden wir die Anmeldeunterlagen für Fahrzeuge entsprechend anpassen und alle Gruppen für die Thematik noch stärker sensibilisieren", betonte der Veranstalter am Montag.
- Nachrichtenagentur dpa