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RBB-Affäre um Patricia Schlesinger: Peinlicher Auftritt vom Senderchef


Schlesingers Ersatz im Landtag
Ein peinlicher Auftritt

MeinungEin Kommentar von Yannick von Eisenhart Rothe, Potsdam

Aktualisiert am 16.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Hagen Brandstäter, geschäftsführender Intendant des RBB, im Brandenburger Landtag.Vergrößern des Bildes
Hagen Brandstäter, geschäftsführender Intendant des RBB, im Brandenburger Landtag. (Quelle: Jens Kalaene/dpa)

Schiefe Metaphern, abschweifende Antworten: Der Auftritt des geschäftsführenden RBB-Intendanten im Brandenburger Landtag wird dem Ernst der Lage nicht gerecht.

Wer sich von der Sondersitzung im Brandenburger Landtag mit Gästen aus der Spitze des RBB konkrete Aufklärung erhoffte, wurde enttäuscht. Was die Abgeordneten im Saal und die Zuschauer auf der Tribüne und im Livestream zu sehen bekamen, war ein peinlicher und überheblicher Auftritt des geschäftsführenden RBB-Intendanten Hagen Brandstäter.

Schon sein Eingangsstatement, das er monoton von seinem Tablet ablas, führte zu ungläubigem Kopfschütteln im Plenum und auf der Pressetribüne. Nachdem Brandstäter kurz auf die Affäre um Schlesinger und die Aufklärung einging, schweifte der RBB-Mann komplett ab. Er zählte auf, welche Radiosender der RBB hat, pries das Fernsehprogramm an ("regelmäßig Sendungen in niedersorbischer Sprache") und zählte Allgemeinplätze zur Herausforderung der Digitalisierung an. Weiß dieser Mann, worum es gerade geht?

Wegen zahlreicher Vorwürfe des Filzes und der Vetternwirtschaft gegen Schlesinger und den zurückgetretenen Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf hatte der Landtag erneut eine Sondersitzung angesetzt. Im Juli war niemand vom RBB in den Landtag gekommen.

Abschweifende Antworten

In seinen Antworten auf die kritischen Fragen der Brandenburger Abgeordneten erweckte Brandstäter dann immer wieder den Eindruck, ausweichen zu wollen. Auf Fragen zum teuren Ausbau der RBB-Chefetage erzählte er etwa plötzlich, dass er ja sein eigenes Büro "halbiert" habe und in der Pandemie bemerkt habe, dass "auch ein Direktor nicht jeden Tag im Büro" sein müsse.

Auf eine Frage, ob freie Mitarbeiter beim RBB ihre private Ausrüstung benutzen müssten, betonte Brandstäter plötzlich, wie wichtig heutzutage die Arbeit mit Mobiltelefonen statt mit Kameras sei. Der Vorsitzende des Ausschusses musste ihn darauf hinweisen, dass das gar niemand in Abrede gestellt hätte.

Fast schon absurd mutete es an, als Brandstäter sich selbst mit einem Kapitän verglich, der "das Schiff RBB in einen sicheren Hafen führt, wo der neue Intendant oder die Intendantin wartet". Das Traumschiff – jetzt auch im RBB.

CDU-Abgeordnetem platzt der Kragen

Nach knapp vier Stunden wurde es dem CDU-Abgeordneten Steeven Bretz zu bunt. "Ich bin mir nicht sicher, Herr Brandstäter, ob Sie sich dem Ernst der Lage bewusst sind", sagte er, deutlich erregt, ins Mikrofon. Er fühle sich von den Äußerungen Brandstäters und seiner "aussitzenden Art" abgespeist. Applaus von der Zuschauertribüne.

Einräumen von eigenen Fehlern? Fehlanzeige. Vielmehr pries Brandstäter selbst seine eigene Arbeit der letzten Jahrzehnte als "gut". Zur Verbesserung des schwer geschädigten Vertrauens in den RBB hat Brandstäter mit diesem Auftritt nichts beigetragen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Meinung und Eindrücke vor Ort
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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