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Tiger auf Remmo-Hochzeit in Berlin: Anzeigen wegen Tierquälerei


"Könnte ein Kleinkind töten"
Tiger auf Clan-Hochzeit: Anzeige gegen Zirkus

Von t-online, yer

29.12.2022Lesedauer: 2 Min.
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Mitglieder der Familie Remmo teilten Videos mit dem Tier auf Instagram. (Quelle: t-online)
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Der Tiger-Auftritt bei einer Hochzeit der Familie Remmo in Berlin könnte ein Nachspiel haben. Ein Tierschützer hat Anzeigen wegen Tierquälerei gestellt.

Ein Tierschützer hat Anzeige gegen den Zirkus Berolina aus dem Berliner Umland gestellt. Nach t-online-Recherchen stammte von dort der junge Tiger, der am Dienstag von Mitgliedern der Familie Remmo bei einer Hochzeit zur Schau gestellt worden war. Diese hatten Videos mit dem Tier auf Instagram gepostet und damit einen Großeinsatz von SEK und Veterinäramt ausgelöst. Als die Einsatzkräfte bei der Feier im Stadtteil Neukölln eintrafen, war der Tiger aber nicht mehr auffindbar.

Die Anzeige gegen den Zirkus wurde von Stefan Klippstein gestellt, der sich schon seit Jahren gegen illegalen Tierhandel einsetzt und selbst lange als Tierpfleger gearbeitet hat. Eine Sprecherin des Landkreises Dahme Spreewald, wo der Zirkus Berolina beheimatet ist, bestätigte t-online den Eingang der Anzeige. Das zuständige Veterinäramt sei eingeschaltet. Eine Kontrolle vor Ort werde derzeit vorbereitet, könne aber erst nach Neujahr erfolgen.

Der erfahrene Tierschützer Klippstein befürchtet, dass das zu spät sein könnte. Seiner Erfahrung nach verschwänden Wildtiere häufig spurlos, wenn Tierschützer oder Behörden auf sie aufmerksam würden, sagte er im Gespräch mit t-online.

Tierschützer: Tiger auf Hochzeit "sehr gefährlich"

Den Auftritt des Tigers auf der Hochzeit beurteilt er als "sehr gefährlich". "Auch wenn es ein Jungtier war: Dieser Tiger könnte ein Kleinkind töten und Erwachsene schwer verletzen." Nach Ansicht der auf Instagram geteilten Videos habe er den Eindruck, dass das Tier sich gesundheitlich in keinem guten Zustand befinde. Auch den Umgang der Remmos mit dem Tier hält er für strafbar. "Wie an dem Tiger herumgerüttelt wurde, würde ich als Tierquälerei bezeichnen." Deshalb habe er auch gegen die beteiligten Familienmitglieder Anzeige erstattet.

Eine Mitarbeiterin des Zirkus Berolina hatte t-online am Mittwochabend bestätigt, dass es sich bei dem Tiger auf der Hochzeit um das acht Monate alte Jungtier India handle. Das Tigerbaby sei in Begleitung dreier Mitarbeiter auf der Clan-Party gewesen sei, um für Bilder mit den Gästen zu posieren. Klippstein hält das für strafbar. "So eine Aktion hätte vorher beim Bezirksamt angemeldet und von diesem genehmigt werden müssen", sagte er.

Damit solche Aktionen überhaupt möglich seien, müssten Raubtiere in sehr jungem Alter von der Mutter getrennt und mit der Flasche aufgezogen werden, um sie an Menschen zu gewöhnen, sagte Klippstein. Das sei in Deutschland zwar illegal, aber trotzdem gängige Praxis. Häufig werde einfach behauptet, dass die Mutter das Jungtier verstoßen habe.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Stefan Klippstein
  • Telefonat mit einer Sprecherin des Landkreises Dahme Spreewald
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