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Berlin: Raubmorde an Senioren – Angeklagte schweigen


Landgericht Berlin
Raubmorde an Senioren: Angeklagte schweigen

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 25.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Justizia: In den 50er Jahren hatten vor allem Frauen und Homosexuelle wenig Rechte. (Symbolbild)Vergrößern des BildesJustizia: Die mutmaßlichen Taten der Angeklagten seien lebensgefährlich für die Opfer gewesen. (Quelle: utah778/getty-images-bilder)
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67 bis 87 Jahre waren die Opfer alt, nun wird den mutmaßlichen Tätern der Prozess gemacht. Die Staatsanwaltschaft betont das Vorgehen "ohne Rücksicht auf Leben".

Ältere Menschen wurden brutal überwältigt, gefesselt und geknebelt: Nach zwei mutmaßlichen Raubmorden und einer Serie weiterer Überfälle in Berlin und Sachsen-Anhalt hat der Prozess gegen vier Männer und eine Frau begonnen. Vor dem Landgericht der Hauptstadt geht es seit Dienstag um insgesamt sechs Raubtaten in unterschiedlicher Beteiligung, in zwei Fällen lautet die Anklage auf heimtückischen Mord aus Habgier. Die 22- bis 38-Jährigen haben zunächst zu den Vorwürfen geschwiegen.

Angeklagt sind vier Männer mit serbischer Staatsangehörigkeit und eine Deutsche. Gemeinsam sollen sie im August 2022 eine 67-Jährige in ihrem Haus in Annaburg in Sachsen-Anhalt überfallen und beraubt haben. Die Frau sei durch die erlittenen Verletzungen noch vor Ort gestorben. Drei der Angeklagten sollen kurz darauf einen 83 Jahre alten Mann in dessen Wohnung in Berlin-Reinickendorf überfallen haben. Er soll entweder während oder an den Folgen des Überfalls gestorben sein. Bei weiteren Taten seien Menschen im Alter von 78 bis 87 Jahren überwältigt und beraubt worden.

Als Hauptangeklagte gelten drei 22, 23 und 38 Jahre alte Männer, die in Berlin wohnten. Sie sollen aus Sicht der Staatsanwaltschaft als Mitglieder einer Bande agiert haben. Im Sommer 2022 hätten sie sich laut Anklage mit weiteren bislang unbekannten Komplizen zusammengeschlossen, um ältere Menschen "ohne Rücksicht auf deren Leben und Gesundheit" auszurauben. Sie hätten gewusst, dass ihr geplantes Vorgehen mit Fesselungen und Knebelungen lebensgefährlich für die betagten Geschädigten war, heißt es in der Anklage.

Die Serie begann den Ermittlungen zufolge am 1. Juli vergangenen Jahres. Der 38-Jährige und weitere bislang nicht bekannte Mittäter sollen eine 81 Jahre alte Frau sowie einen 87-Jährigen in einer Wohnung im Berlin-Reinickendorf im Märkischen Viertel überfallen haben. Zwei der Täter hätten zunächst geklingelt und sich nach einem Hund erkundigt. Die Opfer seien dann zu Boden gebracht worden. Einer der Täter habe ihnen Hände, Füße und Mund verklebt. Mehrere Tausend Euro Bargeld und Schmuck seien erbeutet worden.

Berlin: Mehrere Tausend Euro Bargeld und Schmuck

Am 18. August habe sich die Gruppierung in Annaburg, wo einer der Angeklagten wohnte, unter einem Vorwand an eine 67 Jahre alte Frau gewandt. Sie hätten das Opfer überrumpelt und gefesselt. Einer der Täter habe die Attackierte gewürgt, heißt es in der Anklage. Wohl am nächsten Tag hätten die drei Hauptangeklagten im Märkischen Viertel, wo auch mehrere der Angeklagten wohnten, einen 83-Jährigen überfallen. Sie seien mit Beute in unbekannter Höhe entkommen.

Der 38-Jährige, der sich wie die beiden weiteren Hauptangeklagten seit Anfang September vorigen Jahres in Untersuchungshaft befindet, soll an fünf der sechs Raubtaten beteiligt gewesen sein. Seiner mitangeklagten Ehefrau, die im Oktober verhaftet wurde, wird ein Fall zur Last gelegt. Die 35-Jährige soll sich im Vorfeld des Prozesses zu den Vorwürfen geäußert haben.

Verteidiger beantragten nach Verlesung der Anklage die Aussetzung des Verfahrens, weil nicht alle Beweismittel vorliegen würden. Die 40. Große Strafkammer will bis zum nächsten Verhandlungstag am 28. April darüber entscheiden. Für den Prozess unter anderem wegen Mordes, besonders schweren Raubes, erpresserischen Menschenraubes und Körperverletzung sind bislang 50 Verhandlungstage vorgesehen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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