Nach Schlesinger-Affäre RBB hat neue Intendantin gewählt
News folgenDer RBB-Rundfunkrat hat eine neue Intendantin gewählt. Im Vorfeld hatten Mitarbeiter die Absage der Wahl gefordert.
Ulrike Demmer soll neue Intendantin des RBB werden. Sie erreichte bei der Wahl des RBB-Rundfunkrats in Potsdam die notwendige Zweidrittelmehrheit. Ihre Gegenkandidatin Heide Baumann hatte ihre Kandidatur nach Wahlgängen ohne Siegerin zurückgezogen.
Aktuell steht Katrin Vernau an der Spitze des Senders. Sie hatte das Amt allerdings nur interimsweise übernommen, nachdem Patricia Schlesinger aufgrund schwerer Vorwürfe erst zurückgetreten und dann fristlos entlassen worden war.
Mehrere Wahlgänge und Protest im Vorfeld
Die Wahl am Freitag lief nicht reibungslos ab. Erst gut vier Stunden nach Beginn der Sitzung verkündete der Vorsitzende des Rundfunkrats, Oliver Bürgel, dass Demmer gewählt worden sei. Sie war die einzig verbliebene Kandidatin. Ihre Kontrahentin Baumann hatte aufgegeben, nachdem sie im ersten und zweiten Wahlgang jeweils nur eine Stimme erhalten hatte. Notwendig für den Sieg waren 16 Stimmen.
Bereits vor Beginn der Rundfunkratssitzung gab es Aufregung um eine Pressemitteilung der Mitarbeitervertretungen des RBB. Darin forderten der Personalrat und die Freienvertretung, die Wahl noch abzublasen und den Bewerbungsprozess neu aufzurollen. Sie erhoben schwere Vorwürfe gegen den Verwaltungsratsvorsitzenden Benjamin Ehlers und bezichtigten ihn der Lüge. Mehr dazu lesen Sie hier.
Auch während der Sitzung gab es Protest gegen die Wahl. Wie das Medienmagazin "Zapp" berichtete, hielten mehrere Mitarbeiter vor dem Gebäude Zettel mit Forderungen wie "Wahl absagen!" und "Neuausschreibung jetzt" in die Luft.
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Die Intendantenwahl war notwendig geworden, nachdem der RBB im Sommer 2022 in eine tiefe Krise gestürzt war. Es waren Vorwürfe der Vetternwirtschaft und der Verschwendung gegen die damalige Intendantin Patricia Schlesinger und den Senderchefaufseher Wolf-Dieter Wolf aufgekommen. Schlesinger wurde fristlos entlassen. Beide wiesen die Vorwürfe zurück. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt, es gilt so lange die Unschuldsvermutung.
- Livestream der RBB-Rundfunkratssitzung
- Eigene Berichterstattung zum Thema
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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