Ostsee: Frust auf Rügen wegen Habeck – Restaurant mit drastischer Maßnahme

Das Café und Restaurant "Habeck's" auf der Ostseeinsel Rügen ist Geschichte: Die Betreiberin hat den Namen geändert – der Ärger über den Vizekanzler war zu groß.

Vanessa Wellbrock hat ihre Ankündigung wahrgemacht: Die Gastronomin auf der Ostseeinsel Rügen hat ihren Laden unbenannt – weil sie nicht mehr mit Wirtschaftsminister Robert Habeck in einen Topf geworfen werden wollte. Der will in Mukran ein LNG-Terminal bauen lassen, um Deutschlands Energieversorgung zu sichern. Auf der beliebten Ferieninsel kommt das gar nicht gut an: "Es ist nicht nachvollziehbar. Die Natur muss erhalten bleiben, die Insel lebt vom Tourismus, und dann macht man so was", hatte Wellbrock schon im Mai zur "Ostsee-Zeitung" gesagt.

Am Freitagmorgen hat sie schließlich Taten folgen lassen: Die Außenschilder wurden ausgetauscht, das "Habeck's" heißt jetzt "kostBar". "Wir stehen noch ganz am Anfang, müssen noch vieles ändern", sagt Wellbrock t-online. Auf den Fenstern stehe noch der alte ungeliebte Name und auch die Kasse ließ sich noch nicht umstellen.

Ursprünglich hatte sie angekündigt, das Lokal in "Wellbrock's" umzubenennen. "Das war dann aber doch etwas unkreativ", sagt sie jetzt. "Wir waren nicht so glücklich damit." Mit ihrem Verlobten und der Vermieterin sei dann der Name "kostBar" entstanden, der auch für das neue Konzept stehen soll: "Tagsüber gibt es weiter Kaffee und hausgemachten Kuchen, abends werden wir zum Restaurant mit Gin-Bar", erklärt sie. Außerdem betriebt sie jetzt auch nebenan ein Feinkost-Geschäft. "Diese Produkte gibt es jetzt natürlich auch im Lokal."

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Am Freitag fielen die Reaktionen noch zurückhaltend aus: "Eigentlich haben es nur die bemerkt, die gesehen haben, wie geschraubt wurde", erzählt Wellbrock. "Am Samstagmorgen beim Bäcker wurde ich aber ein paar mal angesprochen. Da kommt heute bestimmt noch mehr", sagt sie. Den alten Namen hatte sie von den Vorbesitzern übernommen.

In den letzten Wochen hatte sich das "Habeck's" zu einer kleinen Attraktion entwickelt. "Touristen sind vorbeigekommen und haben Selfies vor dem Laden gemacht. Es gab sogar ein paar Spenden für die Umbenennung", berichtet die Chefin. Das wird sie nach eigener Aussage auch gebrauchen können. "Das ist ein teurer Spaß. Die Umbenennung wird uns mehrere Tausend Euro kosten."

Vanessa Wellbrock scheint an ihrem Schritt aber keine Zweifel zu haben: "Auch mit dem neuen Namen lohnt sich ein Besuch, weil wir ein gutes Angebot haben. Das wissen auch die Leute", sagt sie selbstsicher. Was der Vizekanzler zur Umbenennung zu sagen hat, ist übrigens nicht überliefert. Bei Vanessa Wellbrock habe er sich nicht gemeldet.