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Berlin: Bücherbox in Grunewald – Mann gesteht Brandanschläge


Homophobie und Antisemitismus
Bücherbox in Grunewald – Mann gesteht Brandanschläge

Von dpa-video
25.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Bücherboxx am S-Bahnhof Grunewald, Grunewald, Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin, DeutschlandVergrößern des Bildes
Hier stand die Bücherbox noch (Archivbild): Im vergangenen Sommer war die umgestaltete Telefonzelle einem Feuer zum Opfer gefallen. (Quelle: via www.imago-images.de)
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Im vergangenen Jahr ist eine sogenannte Bücherbox in Berlin-Grunewald abgebrannt. Nun stand ein Verdächtiger vor Gericht – und sagte umfassend aus.

Rund fünf Monate nach einem Brandanschlag auf eine Bücherbox nahe dem Holocaust-Mahnmal Gleis 17 in Berlin-Grunewald hat der mutmaßliche Täter zu Prozessbeginn weitgehend gestanden. Der 63-Jährige gab am Donnerstag vor dem Landgericht Berlin unter anderem drei Brandanschläge zu. Die Bücher habe er verbrennen wollen, sagte der Frührentner. Weitere Taten seien mit wenig Lampenöl erfolgt und "symbolisch" gewesen.

In dem Verfahren wegen Volksverhetzung, versuchter schwerer Brandstiftung und Sachbeschädigung strebt die Staatsanwaltschaft die Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Er leide unter einer wahnhaften Störung, heißt es in der Antragsschrift der Staatsanwaltschaft.

Dem Mann werden insgesamt 13 mutmaßliche Taten zwischen Januar und August 2023 zur Last gelegt. Zunächst soll der 63-Jährige mehrmals Wahlplakate verschiedener Parteien zerstört oder beschmiert haben. Laut Staatsanwaltschaft wurden zahlreiche Fälle von Äußerungen mit volksverhetzenden oder homophoben Inhalten bekannt.

Ermittler: Antisemitisches Schreiben am Tatort hinterlassen

Am 12. August soll der gelernte Schweißer die zu einer Bücherbox umgebaute Telefonzelle am Bahnhof Grunewald angezündet haben. Am Tatort war laut Ermittlungen ein antisemitisches und den Holocaust leugnendes Schreiben hinterlassen worden. Kurz zuvor habe der Mann eine mit Lampenöl befüllte Flasche angezündet und auf das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen am Tiergarten gelegt. Er habe ein homophobes Pamphlet hinterlassen. Weil die Flasche herunterfiel, sei die Flamme erloschen.

Zwei Tage später kam es zu einem Anschlag auf einen Verein lesbischer Frauen in Neukölln. Der 63-Jährige soll die Scheibe des im Erdgeschoss gelegenen Büros eingeschlagen, dann drei mit Lampenöl befüllte und angezündete Flaschen in den Raum geworfen haben. Das Feuer erlosch. Zudem soll der Mann anti-muslimische Zettel an eine Moschee und andere Einrichtungen gehängt haben.

Der Frührentner wurde Mitte August festgenommen. Er befindet sich seit zwei Monaten im sogenannten Maßregelvollzug. Der Prozess wird am 30. Januar fortgesetzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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