Mutmaßlicher Femizid Mann soll Ex-Partnerin in Marzahn getötet haben – Anklage

Ein Man soll seiner Ex-Partnerin aufgelauert und sie mit etlichen Messerstichen getötet haben. Nun wurde der 29-Jährige angeklagt.
Insgesamt 85 Stich- und Schnittverletzungen soll ein Mann seiner Ex-Partnerin in einem Aufzug in Berlin-Marzahn zugefügt haben. Die Frau starb. Nun hat die Staatsanwaltschaft gegen den 29-Jährigen Anklage wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen erhoben. Wegen des mutmaßlichen Femizids hatte es im Januar zahlreiche Gedenkveranstaltungen in dem Bezirk gegeben.
Konkret wird dem Mann vorgeworfen, am Morgen des 25. Januar 2025 seiner 27 Jahre alten Ex-Partnerin in der Marzahner Chaussee aufgelauert zu haben. Er soll "tief gekränkt" über die Trennung im November 2024 gewesen sein und habe nicht akzeptieren wollen, dass sie ein Leben ohne ihn führen könne.
Mann soll aus "übersteigertem Besitzdenken" gehandelt haben
"Aus massiver Eifersucht und übersteigertem Besitzdenken" habe er beschlossen, sie zu töten, heißt es in der Anklage. Im Hausflur sei es dann zunächst zu einem Streit gekommen, der sich in den Aufzug verlegt habe. Dort soll der Mann die 27-Jährige dann mit einem Messer angegriffen haben.
Die junge Frau erlag ihren Verletzungen noch vor Ort. Der mutmaßliche Täter wurde rund drei Tage später festgenommen. Seitdem befindet er sich in Untersuchungshaft. Laut der Staatsanwaltschaft machte er bislang keine Angaben zu den Vorwürfen.
Antrag von Grünen und Linken zum Gedenken an Femizide
Nach dem Vorfall gab es mehrere kleine Proteste gegen Gewalt gegen Frauen. Um den Opfern von Femiziden zu gedenken, hatten die Kreisverbände der Grünen und Linke in Marzahn-Hellersdorf einen Antrag eingebracht und beschlossen. Hierfür sollen nach Femiziden "an Bürgerämtern oder Rathäusern eine Figur oder eine lilafarbene Stele aufgestellt werden und somit Orte des Gedenkens für die Opfer geschaffen werden", hieß es im April.
Eine allgemeingültige Definition des ursprünglich aus der Soziologie stammenden Begriffs Femizid gibt es nicht. Gemeint ist damit die Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts. Häufig wird der Begriff dann verwendet, wenn Frauen von Partnern oder Ex-Partnern getötet werden.
- berlin.de: Mitteilung der Berliner Staatsanwaltschaft vom 16. Mai 2025
- gruenemahe.de: "Zum Gedenken an Femizide im Bezirk"