"Seid Menschen" Berlin verabschiedet sich von Margot Friedländer

Sie überlebte das KZ und wurde zur Stimme der Versöhnung. Berlins Abschied von Margot Friedländer trägt eine besondere Botschaft in die Zukunft.
Die Berliner Philharmonie wird heute Abend zur Gedenkstätte: In dem renommierten Konzerthaus nimmt die Hauptstadt Abschied von der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird die Trauerrede für die außergewöhnliche Zeitzeugin halten.
Die gebürtige Berlinerin verstarb vor zwei Monaten im Alter von 103 Jahren. Als junge Frau erlebte sie die Schrecken des Nationalsozialismus am eigenen Leib und wurde nach Theresienstadt deportiert. Nach Kriegsende wanderte sie mit ihrem Ehemann in die Vereinigten Staaten aus.
Mit 88 kehrt Margot Friedländer zurück in ihre Heimatstadt Berlin
Doch im hohen Alter von 88 Jahren kehrte Friedländer in ihre Heimatstadt Berlin zurück. Sie machte es sich zur Aufgabe, als Zeitzeugin hauptsächlich junge Menschen über den Holocaust aufzuklären. In Schulen und bei Veranstaltungen wiederholte sie immer wieder ihren eindringlichen Appell: "Seid Menschen."
Ein Jahr vor ihrem Tod gründete Friedländer eine Stiftung, die nun die heutige Gedenkfeier organisiert. Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr und wird live im rbb Fernsehen gezeigt. Die Stiftung setzt sich für demokratische Werte und den Kampf gegen Antisemitismus ein.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa