Berlin Mann versucht Auto anzuzünden: Zeugen fassen ihn
Bei einer versuchten Brandstiftung an einem Auto in Berlin ist ein verdächtiger Mann von Zeugen ertappt und festgehalten worden. Der 28-Jährige wurde am Sonntagabend der Polizei übergeben, wie am Montag mitgeteilt wurde.
Ein 24 Jahre alter Anwohner hatte demnach in Weißensee gegen 21.40 Uhr einen lauten Knall gehört. Aus dem Fenster sah er jemanden, der sich mit einem brennenden Gegenstand in ein geparktes Auto beugte. Der Anwohner alarmierte die Polizei und verfolgte den fliehenden Verdächtigen. Zusammen mit einem weiteren Passanten hielt er ihn den Angaben zufolge fest, bis die Polizei eintraf. Nach ersten Erkenntnissen schlug der Täter eine Seitenscheibe des Autos ein und versuchte, im Innenraum trockenes Laub zu anzuzünden.
Weitere Autos wurden in Steglitz und Friedrichshain von unbekannten Tätern angezündet. Gegen 21.00 Uhr bemerkte ein Anwohner am Steglitzer Damm in einem Hof einen brennenden VW-Bus. Die Feuerwehr löschte das Feuer. Ein weiterer Transporter wurde von der Hitze beschädigt. Eine halbe Stunde später brannte ein parkendes Auto in der Ebelingstraße. Zwei weitere Fahrzeuge und ein Fahrrad wurden beschädigt. Die "B.Z." schrieb von drei schwarz gekleideten Verdächtigen, die auf Fahrrädern geflohen seien. Die Polizei teilte mit, es gebe keine Hinweise auf eine politische Motivation hinter den Taten.
Von Januar bis August dieses Jahres wurden laut Polizei 279 Autos angezündet. Die meisten Fahrzeuge traf es in Friedrichshain-Kreuzberg (42) und Neukölln (40), wie kürzlich aus einer Antwort des Senats auf eine AfD-Anfrage hervorging. In 45 Fällen ging die Polizei von Brandanschlägen durch politische Extremisten aus. Vor allem Linksextremisten sind oft für diese Taten verantwortlich, wie aus Bekennerschreiben hervorgeht.
Die Zahlen der früheren Jahre sind ähnlich. Die Täter werden selten gefasst: Im vergangenen Jahr gab es laut Senat sechs Anklagen wegen KfZ-Brandstiftungen, im laufenden Jahr bisher drei.