Völlig verwahrlost Händler hält Hundert Kanarienvögel im Haus
Ein Vogelhändler hat mehr als einhundert Ziervögel in einer leerstehenden Wohnung gehalten – und viele Tiere verwahrlosen lassen. Ein Tierschützer hat ihn überführt.
Über ein Kleinanzeigen-Portal im Internet ist ein Tierschützer auf einen verdächtig wirkenden Vogelhändler gestoßen. Zusammen mit einer Kollegin und einem Fernsehteam wollten sie den Verdacht prüfen und gaben sich als potenzielle Käufer aus. Sie fanden in der Wohnung des Händlers zahlreiche verwahrloste Vögel vor, wie die Polizei Berlin auf Twitter berichtet. Der Verkäufer habe zugegeben, keine Zeit zum Füttern gehabt zu haben, einige Tiere seien bereits gestorben.
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Als der 25-jährige Händler jedoch erkannt habe, dass es sich um einen vorgetäuschten Kauf handelte und er es mit einem Tierschützer zu tun hatte, habe er die falschen Käufer hinausgeschickt.
121 Kanarienvögel sowie vier Stieglitze befreit
Der Tierschützer und sein Team alarmierten daraufhin die Polizei. Auf richterlichen Beschluss hin betraten Beamte die Wohnung. Gemeinsam mit einem Tierrettungsverein wurden abschließend 121 Kanarienvögel sowie vier Stieglitze befreit und in ein Tierheim gebracht. Einige der Vögel seien sofort zum Tierarzt gebracht worden.
Gegen den Händler liegen nun mehrere Anzeigen vor, unter anderem wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Die Polizei verweist darauf, dass viele Tiere im Tierheim auf ein Zuhause warten. Der Online-Verkauf findet meist auf dem Rücken ebendieser statt.
- Polizei Berlin Twitter