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Kannibalismus-Verdacht in Berlin: Rechtsmediziner Tsokos zu Todesursache


Kannibalismus-Verdacht in Berlin
Rechtsmediziner Tsokos äußert sich zu Todesursache

Von dpa
Aktualisiert am 09.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Der Rechtsmediziner Michael Tsokos (Archivbild): Der Angeklagte wollte die Leiche verschwinden lassen.Vergrößern des Bildes
Der Rechtsmediziner Michael Tsokos (Archivbild): Der Angeklagte wollte die Leiche verschwinden lassen. (Quelle: Olaf Wagner/imago-images-bilder)
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Im vergangenen Jahr ist ein Mann in Berlin ermordet und zerstückelt worden. Ob es sich dabei um Kannibalismus gehandelt hat, soll ein Prozess klären, in dem der Rechtsmediziner Michael Tsokos nun ausgesagt hat.

Im Prozess wegen Mordes mit Kannibalismus-Verdacht ist Rechtsmediziner Michael Tsokos von der Berliner Charité zur möglichen Todesursache des verstorbenen 43-Jährigen befragt worden. Ein massiver Blutverlust habe wahrscheinlich zum Tod geführt, erklärte Tsokos am Dienstag vor dem Berliner Landgericht. Das habe sich vor allem aus der Untersuchung des gefundenen Torsos ergeben.

Angeklagt ist ein Lehrer. Der 42-Jährige soll im September 2020 in seiner Wohnung in Berlin-Pankow einen 43 Jahre alten Mann umgebracht haben, um durch die Tötung sexuelle Befriedigung zu erlangen und Teile der Leiche zu essen. Der Deutsche habe das Opfer laut Ermittlungen nur wenige Stunden zuvor über ein Dating-Portal kennengelernt. Die Leiche habe er zerstückelt und Teile an verschiedenen Orten in der Stadt abgelegt.

Angeklagter in Berlin: "Die Leiche muss weg"

Das Opfer, ein deutscher Monteur, galt wochenlang als vermisst. Das mutmaßliche Verbrechen kam ans Licht, nachdem im November 2020 Knochenteile an einem Waldstück entdeckt worden waren.

Nach mehrwöchigem Prozess hatte der Angeklagte sein Schweigen gebrochen und die Vorwürfe zurückgewiesen. Es treffe nicht zu, dass er den 43-Jährigen getötet habe, erklärte er. Nach einem Sex-Treffen habe der Mann allein im Wohnzimmer seiner Wohnung übernachtet, so der Angeklagte. Als er ihn am Morgen gefunden habe, sei der 43-Jährige tot gewesen. In Panik sei er dann zu dem Schluss gekommen: "Die Leiche muss weg."

Opfer muss ausgeblutet sein

In einem ersten rechtsmedizinischen Gutachten hieß es, eine Todesursache sei letztlich nicht feststellbar. Dagegen erklärte nun Tsokos, der gefundene Torso des Verstorbenen habe "außergewöhnlich blass und blutarm" ausgesehen. "Er muss ausgeblutet sein aus einem großen Gefäß wie beispielsweise einer Halsschlagader."

Am Schädel und am Kehlkopf seien keine Spuren vor Gewalt festgestellt worden. Laut Untersuchungen habe der 43-Jährige kurz vor seinem Tod eine Droge konsumiert. Der Prozess wird am 12. November fortgesetzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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