Notorische Holocaust-Leugnerin erneut vor Gericht

Wieder einmal steht in Ursula Haverbeck vor Gericht. Diesmal in Berlin. Die 93-JΓ€hrige hat immer wieder den Holocaust geleugnet. Ihr droht eine monatelange Freiheitsstrafe.
Die 93-jΓ€hrige notorische Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck steht seit Freitag wieder in Berlin vor Gericht, weil sie zwei Urteile wegen Volksverhetzung nicht akzeptieren will.
Das Landgericht der Hauptstadt verhandelt in einem Berufungsprozess darΓΌber, ob die Rechtsextremistin erneut ins GefΓ€ngnis muss. Haverbeck hatte sich gegen zwei Urteile gewehrt, mit denen sie jeweils zu Haftstrafen ohne BewΓ€hrung verurteilt worden war.
Der erste Prozesstag am Freitag wurde auf Antrag des Anwalts von Haverbeck unterbrochen. Seine Mandantin sei ΓΌbermΓΌdet, sie werde sich aber am zweiten Prozesstag am Montag Γ€uΓern, kΓΌndigte der Verteidiger an.
Rechtsextremistin in Berlin: "Nicht von innerer Fehlvorstellung abzubringen"
Die Rechtsextremistin aus Nordrhein-Westfalen hatte Berufung gegen Urteile des Amtsgerichts Berlin-Tiergarten eingelegt. 2017 war sie zu einer GefΓ€ngnisstrafe von sechs Monaten verurteilt worden, weil sie auf einer Veranstaltung in Berlin-Lichtenrade geΓ€uΓert haben soll, dass es den Holocaust nicht gegeben habe und an den Gaskammern des Konzentrationslagers Auschwitz "nichts echt" sei. 2020 erging dann ein Urteil mit einem Jahr Haft, weil Haverbeck in einem Interview im Internet den Holocaust geleugnet haben soll.
Haverbeck war nur wenige Tage vor ihrer zweiten Verurteilung in Berlin aus dem GefΓ€ngnis entlassen worden. Sie hatte seit Mai 2018 in Bielefeld eine Strafe von insgesamt zweieinhalb Jahren Haft voll verbΓΌΓt.
Vor dem Amtsgericht Tiergarten hatte ihr Anwalt auf Freispruch plΓ€diert und erklΓ€rt, Haverbeck sei "durch GefΓ€ngnis nicht von ihrer inneren Fehlvorstellung abzubringen". Seine Mandantin habe zehn Verfahren hinter sich. Seit Jahren mΓΌssen sich immer wieder Strafgerichte mit der notorischen Volksverhetzerin befassen, 2004 wurde sie erstmals verurteilt.
- Nachrichtenagentur dpa