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Rosneft Deutschland: Offen für nicht-russisches Öl


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Rosneft Deutschland: Offen für nicht-russisches Öl

Von dpa
12.05.2022Lesedauer: 2 Min.
RosneftVergrößern des BildesDas Logo des russischen Ölkonzerns Rosneft. (Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild/dpa-bilder)
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Das Mineralölunternehmen Rosneft Deutschland, eine Tochterfirma des russischen Staatskonzerns Rosneft, hat sich offen für die Verarbeitung von nicht-russischem Öl in der Raffinerie PCK in Schwedt gezeigt. "Wenn es ein Gesetz mit einem Bann für russisches Öl geben würde, wird sich Rosneft Deutschland selbstverständlich an die Auflagen halten", sagte Unternehmenssprecher Burkhard Woelki der Deutschen Presse-Agentur. "Ja, wir verarbeiten auch andere Öle. Wir haben in der PCK schon in der Vergangenheit vergleichbare andere Rohöle verarbeitet." Nach seinen Angaben wurde bereits nicht-russisches Öl bei PCK verwendet, je nach Marktpreis etwa aus arabischen Ländern oder Nigeria.

In der EU laufen Gespräche über ein Einfuhrverbot von russischem Öl in sechs Monaten. Die Raffinerie PCK im brandenburgischen Schwedt/Oder verarbeitet bisher in erster Linie russisches Öl aus der Pipeline "Druschba" (Freundschaft) aus Russland, die dort endet. Sie gehört mehrheitlich Rosneft Deutschland, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft des russischen Staatskonzerns Rosneft.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sucht wegen des Embargos nach alternativen Öl-Quellen für Schwedt über Rostock, möglicherweise auch über Danzig. Im Zweiten Fortschrittsbericht Energiesicherheit des Bundeswirtschaftsministeriums heißt es allerdings: "Die Raffinerie in Schwedt bezieht weiterhin ausschließlich russisches Rohöl. Da sie mehrheitlich im Besitz des russischen Staatskonzerns Rosneft ist, ist hier eine freiwillige Beendigung der Lieferbeziehungen mit Russland nicht zu erwarten."

Rosneft Deutschland sieht technische Hürden für die Verarbeitung anderer Öle in Schwedt. "Wir brauchten 60 Prozent der vergleichbaren Qualität, um den Weiterbetrieb der Raffinerie technisch nicht zu gefährden", sagte Woelki. "Andernfalls müsste man die Raffinerie technisch umbauen. Über Rostock könnten wir 50 bis 60 Prozent der bisherigen Leistung von PCK versorgen." Rostock sei jedoch bisher kein Ölhafen, dort könnten keine großen Tanker anlegen. "Deswegen müsste die Kapazität des Hafens erweitert werden." Über eine Lieferung von Öl via Danzig zeigte er sich skeptisch. "Theoretisch ist immer alles möglich. Aber es wird sehr schwierig werden."

Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) rief zu Ruhe und Besonnenheit in der Diskussion um das Ölembargo auf. Das Bundeswirtschaftsministerium arbeite mit aller Kraft an einer Lösung für PCK, sagte Steinbach beim Energietag an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU). Für eine etwaige Versorgung mit anderem Öl seien Tanker gechartert, man wisse, woher man das Öl herbekommen werde und auch, wie man das Öl so abmischen könne, dass es in Schwedt verarbeitbar sei. Liefermengen erlaubten dann in der Raffinerie 70 Prozent der Auslastung. Kurzfristige Versorgungsengpässe schloss der Minister erneut nicht aus.

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