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Corona: Bonner Gesundheitsamt setzt "Sormas eXchange" ein


Besserer Datenaustausch
Bonner Gesundheitsamt setzt "Sormas eXchange" ein

Von Klaas Tigchelaar

17.03.2021Lesedauer: 2 Min.
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Eine Mitarbeiterin in einem Gesundheitsamt sitzt am Schreibtisch. Sie verwendet die neue Software.Vergrößern des Bildes
Eine Mitarbeiterin in einem Gesundheitsamt sitzt am Schreibtisch. Sie verwendet die neue Software. (Quelle: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI)/leer)

Die Software "Sormas-eXchange" soll den Datenaustausch während der Pandemie vereinfachen. Auch in Bonn ging das Programm an den Start.

Seit dem 1. März 2021 setzt das Gesundheitsamt der Stadt die neue Software "Sormas-eXchange" ein. Sie soll den Datenaustausch aller deutschen Gesundheitsämter untereinander deutlich verbessern und damit auch die Kontaktpersonennachverfolgung bei der Corona-Pandemie präzisieren.

Am 19. Januar 2021 wurden die Bundesländer mit einem Bund-Länder-Beschluss dazu aufgefordert bis Ende Februar 2021 in allen Gesundheitsämtern "Sormas" zu installieren. Die Software wurde bereits 2014 vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), dem Robert Koch-Institut (RKI) und weiteren Partnern entwickelt und 2016 als Open-Source-Anwendung zur Verfügung gestellt. Hintergrund war damals der Ausbruch des Ebola-Virus in Westafrika. "Sormas-ÖGD wurde vom HZI speziell für die Bedürfnisse des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) in Deutschland angepasst, um ein effektives Kontaktpersonenmanagement während der SARS-CoV-2-Pandemie zu ermöglichen", heißt es auf der Internetseite von Sormas.

Und während immer noch nicht alle Gesundheitsämter im Land mit der neuen Software ausgestattet sind, weil die Entscheidung letztlich bei der Leitung des Gesundheitsamtes liegt, war Bonn in Sachen Pandemiebekämpfung zumindest technisch schon früh gut aufgestellt: "Da zu Beginn der Corona-Krise bundesweit keine geeignete Software erhältlich war, hat die Stadt Bonn das Programm "Covid2 (CovidDigital) in sechs Wochen selbstständig konzipiert, programmiert, getestet und in Betrieb genommen", so das Presseamt in einer Mitteilung. Schon hiermit war die Erstellung von Quarantänebescheiden und die Anordnung von Abstrichen möglich. Mit der neuen Weiterentwicklung von Sormas namens "Sormas-eXchange" ist nun es nun auch möglich, dass sich die Gesundheitsämter in den Kommunen untereinander austauschen können.

Vernetzung der Gesundheitsämter

"Die bessere Vergleichbarkeit und Auswertbarkeit einer bundesweit einheitlichen Software, die in den nächsten Wochen auch eine Vernetzung der Gesundheitsämter ermöglichen soll, ist ein erheblicher Vorteil, der den mit dem Umstieg verbundenen Aufwand rechtfertigt", erklärt Stadtsprecherin Monika Hörig. "Allerdings ist der Zeitpunkt der Einführung der entscheidenden Schnittstelle noch nicht bekannt."

Derzeit arbeiten rund 80 Mitarbeiter des Bonner Gesundheitsamtes mit Sormas, erfassen und kontrollieren Meldungen von positiv getesteten Personen, die von feststellenden Ärzten und Leitern von Untersuchungsämtern, aber auch von Privatpersonen gemeldet werden. Infektionen sind laut Infektionsschutzgesetz meldepflichtig, Meldungen oder Anzeigen von Dritten sind darin allerdings nicht vorgehsehen. Hierbei wird an die Vernunft und das soziale Gewissen der möglicherweise infizierten Person appelliert, sich doch selbst an einen Arzt zu wenden.

Daten werden anonymisiert

Diese Fallzahlen werden anonymisiert an das RKI weitergegeben, es liegen dort also keine Namen oder Kontaktdaten von positiv getesteten Personen vor. Aus diesen Fallzahlen werden der Inzidenzwert sowie die 7-Tage-Inzidenz berechnet, sie helfen außerdem dabei, Corona-Cluster zu ermitteln. In der Epidemiologie spricht man von einem Cluster, wenn eine ungewöhnlich hohe Häufung von Infektionsfällen an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit auftritt.

Da die Entscheidung über eine Kontaktnachverfolgung mit einer App wie „Luca“ von Bund und Ländern beim letzten Corona-Gipfel erstmal vertagt wurde, ist auch hier eine Verknüpfung mit Sormas eXchange aktuell noch Zukunftsmusik: „Zur Zeit ist auch die Corona-Warn-App nicht automatisch mit Sormas verknüpft. Welche Änderung eine noch nicht beschlossenen App mit sich bringt, kann die Stadt Bonn nicht absehen“, so Hörig vom Presseamt.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Susanne Thiele, Pressesprecherin Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI)
  • Sormas Homepage des HZI
  • Deutsche Presse-Agentur
  • Eigene Recherche
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