Nach Anschlag Bonner halten Mahnwache vor Synagoge

Nachdem am Dienstag ein Anschlag auf die Synagoge in Bonn verübt wurde, setzen Bürger ein Zeichen der Solidarität mit der Gemeinde.
Vor der Synagoge in Bonn gibt es einen neuen Wachposten – und zwar von Bürgern und Bürgerinnen der Stadt. Immer abwechselnd sitzt ein Bürger auf einem Stuhl vor dem Gebäude und hält Wache, bis er von einem nächsten abgelöst wird, heißt es.
Die Idee kommt von Rolf Rau. Er startete die Aktion am Freitag. Nachdem er von den Polizeibeamten kontrolliert wurde, die für die Sicherheit der Synagoge zuständig sind, erklärte er sein Vorhaben, heißt es beim WDR. Wie er selbst gegenüber dem "Generalanzeiger" sagt, will er "der Gemeinde zeigen, dass sie nicht allein ist".
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Viele Unterstützer für Solidaritätsaktion
"Ich werde hier so lange aufpassen, bis es einen anderen Menschen gibt, der ebenfalls mit einem Stuhl ausgestattet meine Wache ablöst", wird der freiwillige Sicherheitsmann zitiert. Er selbst sei Atheist. Mit seiner besonderen Aktion wolle er allerdings zeigen, dass in dieser schwierigen Zeit die Bonner Synagoge auch seine Synagoge sei.
Laut WDR sei seine Aktion schnell auf Zustimmung gestoßen. 30 Unterstützer haben sich bereits bei ihm gemeldet. Während ihm eine Mutter mit ihrer Tochter auf dem Bürgersteig Gesellschaft geleistet habe, hat eine muslimische Familie die Teilnehmenden mit Essen versorgt. Wegen der Corona-Maßnahmen muss die Stuhlwache abends abgebrochen werden. Allerdings hat die Polizei selbst die Präsenz vor dem Gebäude erhöht, heißt es.
- Eigene Recherchen
- WDR: "Bonner halten "Stuhlwache" vor Synagoge"
- "General Anzeiger": "Bonner hält nach Angriff Sitz-Mahnwache vor der Synagoge"