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Ärzte: Impfung aller ab 12 im Sommer ist unrealistisch


Bonn
Ärzte: Impfung aller ab 12 im Sommer ist unrealistisch

Von dpa
01.06.2021Lesedauer: 2 Min.
ImpfungVergrößern des BildesEine Spritze liegt auf einem Impfpass. (Quelle: Friso Gentsch/dpa/Illustration/dpa-bilder)
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Nicht alle Kinder und Jugendlichen ab 12 Jahren werden in diesem Sommer nach Einschätzung des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte Nordrhein eine Corona-Impfung erhalten können. "Gerade vor dem Hintergrund der baldigen Sommerferien ist es utopisch, alle ab 12 Jahren in diesem Sommer gegen Covid-19 impfen zu können", sagte der Pressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Nordrhein, Axel Gerschlauer, der dpa am Dienstag vor dem Hintergrund einer sehr großen Anfragewelle in den Praxen. Selbst wenn es keine Impfstoffknappheit mehr gäbe - die aber weiterhin vorhanden sei - wäre dies auch logistisch nicht möglich, betonte er.

Für die Kinderärzte sei es auch gar nicht das vorrangige Ziel, alle gesunden Jugendlichen zu impfen. Ähnlich wie bei den Erwachsenen gehe es zunächst erst einmal darum, besonders gefährdete Patienten impfen zu können, zum Beispiel solche mit Down-Syndrom oder schweren Herz- und Lungenerkrankungen. Bei den weiteren Impfungen würden sich die Kinderärzte nach der noch ausstehenden Empfehlung der Ständigen Impfkommission für ältere Kinder richten. "Die Möglichkeit eines Impfangebots an Eltern gesunder Kinder kann und wird es in den pädiatrischen Praxen erst dann geben, wenn sowohl Impfstoff als auch organisatorische Kapazitäten in ausreichender Menge vorhanden sind."

Ab 7. Juni soll die Impfpriorisierung aufgehoben werden. Am Donnerstag hatten Bund und Länder festgelegt, dass auch allen Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren bis Ende des Sommers ein erstes Impfangebot gemacht werden soll. Ursprünglich hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern dies bis Ende August versprochen, der Bund sollte dafür zusätzliche Impfdosen bereitstellen. Da dies auf Kosten anderer Bevölkerungsteile gehen würde, hatte die Ministerpräsidentenkonferenz davon wieder Abstand genommen. Die EU-Kommission hat am Montag die Biontech/Pfizer-Impfung für Kinder ab 12 Jahren auf eine Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur hin zugelassen.

Seit diesen Ereignissen stünden die Telefone in den Kinder- und Jugendarztpraxen nicht mehr still, so Gerschlauer. "Tatsächlich haben wir bereits jetzt einen Ansturm der Anfragen." Ebenso äußert er sich in der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch): "Das Interesse ist riesengroß. Die Leute rennen uns die Bude ein. Viele Praxen lassen den Anrufbeantworter laufen, weil sie auf die Nachfrage kaum noch reagieren können."

Auch der Sprecher des Kinderärzteverbandes für Westfalen-Lippe, Michael Achenbach beobachtet in seiner Praxis seit Donnerstag eine Zunahme von impfinteressierten Jugendlichen, wie er der Zeitung sagte.

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