Forschung Weltneuheit: TU startet einzigartige Digitalbaustelle

Die Technische Universität Braunschweig eröffnet eine weltweit einzigartige Forschungsinfrastruktur zur Digitalisierung des Bauwesens. Das ist geplant.
Auf einem 2.800 Quadratmeter großen "Digital Construction Site" (DCS) sollen künftig automatisierte Bauprozesse unter realen Bedingungen auf dem Uni-Gelände getestet werden, wie die Technische Universität (TU) Braunschweig bei der Eröffnung mitteilte.
Professor Patrick Schwerdtner, einer der Projektverantwortlichen, unterstrich unter anderem: "Unser Ziel ist es, zukünftige Bauprozesse nachhaltiger, effizienter und sicherer zu gestalten und damit wesentliche Impulse für den dringend notwendigen Wandel der Branche zu geben." Die neue Einrichtung soll dazu beitragen, die Digitalisierung auf Baustellen voranzutreiben und den Weg zu einer produktiveren Bauwirtschaft zu ebnen.
Hightech auf der Baustelle: Von 3D-Druck bis Robotik
Das Herzstück der Anlage bildet ein sechs Meter hoher 3D-Drucker im XXL-Format, der gemeinsam von der TU Braunschweig und dem Unternehmen COBOD entwickelt wurde. Die TU spricht von einer "Weltneuheit".
Hinzu kommen eine automatisierte Betonmischanlage, mobile Roboter und moderne Trackingsysteme. Alle Daten laufen in einem "Digital Engineering Center" zusammen, wo die Prozesse mittels Virtual und Augmented Reality gesteuert werden können.
Die Vorteile dieser Technologien: Ressourceneffizientes Bauen, verkürzte Bauzeiten, erhöhte Sicherheit und bessere Bauqualität durch präzise digitale Kontrolle. Professor Harald Kloft, Mitinitiator des Projekts, betont: "Die Digitalisierung der Baufabrikation ist der Schlüssel für die Transformation des Bauens."
Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis
Dr. Neven Josipovic, Chief Innovation Officer der Stadt Braunschweig, hob die Bedeutung der Anlage für die Stadtentwicklung hervor. Bauen sei für Städte und Kommunen im Kontext einer zukunftsorientierten und nachhaltigen Stadtentwicklung ein elementares Thema, das zunehmend durch digitale Technologien geprägt wird. "Die Digital Construction Site ist vor dem Hintergrund ein wertvoller Impulsgeber für die Baupraxis und ein dynamischer Ort der Vernetzung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Stadtverwaltung."
Bei der Eröffnung gaben Forscher Einblicke in aktuelle Projekte: Professor Norman Hack sprach von ressourcenschonenden Bauweisen, bei denen Beton nur dort eingesetzt wird, wo er statisch benötigt wird. Professor Markus Gerke präsentierte neue Methoden zur sensorbasierten Qualitätskontrolle und Vermessung auf der Baustelle.
Kooperationsplattform für die Baubranche
Ein wichtiges Ziel der Wissenschaftler sei die enge Verzahnung von Forschung und Baupraxis. Zur Eröffnung fand eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Forschung statt. Regionale und überregionale Unternehmen sind eingeladen, die Digital Construction Site als Testfeld zu nutzen.
Die mit rund 3,8 Millionen Euro aus EU-Mitteln geförderte Forschungseinrichtung wurde von fünf Professoren der TU Braunschweig initiiert und soll Antworten auf zentrale Herausforderungen der Baubranche liefern: den steigenden Bedarf an Wohnraum und Infrastruktur bei gleichzeitig begrenzten Ressourcen, hohen CO₂-Emissionen und zunehmendem Fachkräftemangel.
- Pressemitteilung der TU Braunschweig (3. Juli 2025)
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