Monitor in Braunschweig Millionen-Projekt: Neuer Pollenradar soll Allergikern helfen

Der Deutsche Wetterdienst baut sein Messnetz für Pollenflug aus. Einer der 16 neuen Standorte entsteht in Braunschweig – zum Vorteil für Allergiker in der Region.
Braunschweig soll im dritten Quartal des Jahres 2026 einen der ersten vollautomatischen Pollenmonitore des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erhalten. Der nationale Wetterdienst will damit die Vorhersagen für Millionen Allergiker verbessern, wie er am Donnerstag in Hamburg mitteilte.
Insgesamt werden bis 2027 bundesweit 16 solcher Geräte aufgebaut – unter anderem in Hamburg und Essen. Weitere Standorte sollen durch Kooperationen mit bestehenden Messstationen hinzukommen.
Die neuen Pollenmonitore erfassen die acht wichtigsten Pollenarten wie Hasel, Erle, Birke und Gräser und liefern während der Blühzeit bis zu viermal täglich aktuelle Messdaten, bei starkem Pollenflug sogar stündlich. Auch außerhalb der Saison wird mindestens einmal täglich gemessen.
Pollenmonitor in Braunschweig: So funktioniert er
Das Gerät funktioniert wie ein automatisches Mikroskop: Pollen aus der Außenluft werden eingesaugt, konzentriert und mehr als 60.000 Mal pro Probe fotografiert. Eine KI identifiziert die einzelnen Pollenarten.
Rund zwei Millionen Euro investiert der DWD in den Aufbau des Netzes. Nach Schätzungen entstehen bundesweit durch Pollenallergien jährlich volkswirtschaftliche Kosten von rund vier Milliarden Euro. Eine präzisere Vorhersage könnte die Belastung der Betroffenen verringern – und bundesweit Millionen einsparen.
Denn: Etwa 15 Prozent der Bevölkerung haben Heuschnupfen, das sind Millionen Menschen. Die Symptome der Pollenallergie lassen sich durch Medikamente zwar abschwächen oder sogar unterdrücken. Doch nicht jeder und jede Betroffene will diese Medikamente ständig nehmen. Die Pollenflugvorhersagen des DWD bis zu sechs Tage im Voraus soll Betroffenen daher den Alltag erleichtern.
- dwd.de: "Pressekonferenz des DWD zum neuen, automatischen Pollen-Messnetz"
- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP