Entlastung der Praxen Bremen bekommt temporäre Kinderambulanz direkt am Brill

Um überfüllte Kinderarztpraxen zu entlasten, eröffnet Bremen eine Kinderambulanz direkt am Brill.
Kinderärzte in Bremen schlagen Alarm: Saisonale Erkrankungen wie Grippe und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) sorgen für überfüllte Praxen. Am Brill soll deshalb eine temporäre Kinderambulanz eingerichtet werden, die bis zum 18. März 2023 bestehen bleiben könnte.
Diese Idee der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz hat am Dienstag grünes Licht bekommen. Der Zulassungsausschuss der Ärzte und Krankenkassen sowie der Bremer Senat haben ihre Einwilligung gegeben.
Krankenkassen und Senat stemmen die Kosten
"Wir haben innerhalb von 14 Tagen gemeinsam mit der Stabstelle Impfen, dem Arbeiter-Samariter-Bund, der Johanniter Unfall Hilfe, der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen, dem Gesundheitsamt Bremen, den Krankenkassen und meinem Ressort auf Hochdruck an dem Konzept und der Finanzierung dieses Vorhabens gearbeitet", sagt Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard. Spätestens Mitte Januar solle die Ambulanz im ehemaligen Kinderimpfzentrum am Brill eröffnen können.
Die Kinderambulanz soll zu einer Entlastung des stationären Bereichs sowie der Kindernotaufnahme beitragen, heißt es in einer Pressemitteilung der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz. Die Krankenkassen tragen einen Teil der Kosten, der Rest wird vom Bremer Senat finanziert.
Nach derzeitigem Stand soll die Kinderambulanz 0 bis 17-jährigen Patienten zur Verfügung stehen, die an saisonalen Erkrankungen und Erkrankungen leiden, mit denen man normalerweise zum Haus- bzw. Kinderarzt gehen würde. Dazu gehören unter anderem akute Atemwegsinfekte sowie unklare Hautausschläge im Sinne von "Kinderkrankheiten" wie Windpocken, Masern, Hand-Fuß-Mund-Krankheit.
Patienten können Termin beim Callcenter vereinbaren
Sofern Patienten in ihrer eigenen Kinderarztpraxis keinen Termin bekommen, können sie während der Öffnungszeiten der Ambulanz (wochentags zwischen 9 und 16 Uhr) beim medizinischen Callcenter anrufen, um einen Termin zu bekommen.
"Wir erleben aktuell eine absolute Ausnahmesituation in der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Deswegen ist es angebracht, dass wir hier im Sinne des Bevölkerungsschutzes kurzfristig einspringen. Klar ist aber auch, dass das wirklich nur eine vorübergehende Unterstützung ist und wir bereits Ende März unser Angebot wieder einstellen", sagt Claudia Bernhard.
- Pressemitteilung der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz vom 20.12.2022