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Lärm in Bremen: An diesen Orten ist es richtig laut – Karte zeigt Hotspots


Karte veröffentlicht
Lärm in Bremen: Hier liegen die Hotspots

Von t-online, stk

Aktualisiert am 24.04.2024Lesedauer: 3 Min.
Die B75 in Bremen (Archivfoto): Auch diese Strecke gehört zu den Lärm-Hotspots der Stadt.Vergrößern des BildesDie B75 in Bremen (Archivfoto): Auch diese Strecke gehört zu den Lärm-Hotspots der Stadt. (Quelle: t-online/Steffen Koller)
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Es rumpelt, rauscht und sorgt für massiven Schlafentzug: Eine neue Lärm-Karte zeigt, wo Alltagsgeräusche in Bremen besonders störend sind.

Autos, Straßenbahnen, Züge und Industrieanlagen – sie alle produzieren Lärm. Bekannt ist das schon lange, und auch über die negativen Auswirkungen wurde bereits viel gesagt. Die Stadt Bremen hat nach 2017 nun eine neue Lärmkarte für die Stadt herausgegeben. Wo liegen die Hotspots – und was macht das mit den Menschen?

Schaut man auf die Karten, fällt eines sofort auf: Sowohl am Tag als auch bei Nacht sind insbesondere Gebiete rund um die Autobahnen A281, A1 und A27 von Lärm betroffen. Egal ob in Richtung Bremen Nord oder entlang der Westachse – die A27 färbt die dort gelegenen Gebiete tief rot, zum Teil auch lila, was Lärmpegel von 65 bis über 70 Dezibel darstellt. Die Auswirkungen des Krachs reichen dabei bis zu 400 Meter in alle Richtungen. Dort werden entlang der A27 häufig Werte zwischen 55 und 64 Dezibel erreicht, was einem normalen Gespräch oder auch dem Lärm einer Kantine entspricht.

Auch im Bremer Süden rund um die Stadtteile Arsten und Hemelingen sieht es nicht wesentlich anders aus: Hier sorgt die A1 für tägliche Beschallung. In unmittelbare Nähe zur Autobahn werden Werte weit über 70 Dezibel gemessen – sowohl am Tag als auch bei Nacht. Ein Wert von 70 bis 75 Dezibel kommt in etwa der Geräuschkulisse eines Rasenmähers gleich.

Hotspot Hauptbahnhof

Ein anderes Bild zeigt sich beim Thema Straßenbahnlärm: Zwar sorgen die Trams der BSAG ebenfalls für Lärm im Bereich von über 70 Dezibel, doch nicht so flächendeckend, wie der Individualverkehr. Hotspot, wie sollte es anders sein, stellt der Bremer Hauptbahnhof dar. Wer hier lebt, muss mit Werten von über 75 Dezibel klarkommen, was dem Krach eines Presslufthammers ähnelt. Zum Vergleich: In reinen Wohngebieten gilt für die Lärmbelastung tagsüber in der Regel ein Richtwert von 50 Dezibel, nachts von 35 Dezibel.

Viele direkt vom Hauptbahnhof abgehende Hauptverkehrsachsen sind vom Lärm der Straßenbahnen betroffen, egal ob ich Richtung Schüsselkorb, in Richtung Rembertiring oder weiter südlich an der Duckwitzstraße.

Anders als beim Fluglärm, der lediglich einen recht kleinen Teil der Bevölkerung im Süden der Stadt betrifft und selten Werte von 69 Dezibel übersteigt, sorgen Industrieanlagen für wesentlich mehr Krach. Gerade das Gebiet um die Neustädter Häfen zeigt sich den Karten rot bis tief lila gefärbt.

Stahlwerk sorgt für Lärm

Verwundern dürfte das nicht, steht doch in diesem Areal das Bremer Stahlwerk. Material wird transportiert und verladen, 146 Hochöfen laufen rund um die Uhr. Das macht Lärm und färbt die Karte ebenfalls rot bis tief lila. Ebenfalls stark von Krach belastet: der Weserhafen in Hemelingen.

Zuletzt hatte die Stadt Bremen 2017 eine ausführliche Lärmkartierung vorgenommen, 2022 war es wieder so weit. Und es gibt offenbar Gesprächsbedarf, wie Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) deutlich machte: "Dieser Lärm stört nicht nur, er kann auch krankmachen", sagte sie zu den Ergebnissen.

Die Stadt werde auf Grundlage der Daten einen neuen Lärmaktionsplan erstellen. "Darin identifizieren wir Lärmhotspots und erarbeiten konkrete Maßnahmen, um die Bremerinnen und Bremer bestmöglich vor Lärm zu schützen", sagte Schaefer. Durch die gewonnenen Daten sei abermals deutlich geworden, "wie dringend wir eine Verkehrswende brauchen", sagte sie.

15.100 Menschen leiden unter Schlafstörungen

Die Arbeiten am Lärmaktionsplan hätten bereits begonnen, voraussichtlich Anfang März soll eine erste Öffentlichkeits- und Beiratsbeteiligung zum Lärmaktionsplan erfolgen. Insgesamt seien den Angaben zufolge etwas mehr als 127.000 Menschen in Bremen von Lärm betroffen, der einen Wert von 55 Dezibel überschreitet.

1.900 Bremerinnen und Bremer müssen tagsüber sogar Lärm von mehr als 75 Dezibel ertragen, in der Nacht sind es noch 1.100. Insgesamt geht das Verkehrsressort davon aus, dass 15.100 Menschen unter lärmbedingten starken Schlafstörungen leiden.

Eine Kartierung für Bremerhaven liegt nicht vor.

Verwendete Quellen
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