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Coffie nennt NFV-Urteil "Armutszeugnis": Rassismus-Eklat beim Bremer SV?


Urteil nach Regionalligaspiel
Coffie kritisiert "Entscheidung, die Rassismus toleriert"

Von dpa, t-online, stk

Aktualisiert am 30.05.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 1028063888Vergrößern des BildesMannschaftskapitän von FC Teutonia 05 Ottensen, Marcus Coffie (Archivfoto): Er verstehe die Wichtigkeit der Partie, "doch es gibt Wichtigeres im Leben, und zwar das Leben selbst". (Quelle: IMAGO/Roberto Seidel)
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Er habe die Sache sacken lassen müssen, doch jetzt wolle er was sagen: Marcus Coffie findet klare Worte und kritisiert den Norddeutschen Fußball-Verband heftig.

Fußball-Regionalligist FC Teutonia 05 Ottensen hat das gegen ihn gefällte Urteil des Sportgerichts des Norddeutschen Fußball-Verband (NFV) scharf kritisiert. Im letzten Spiel der Saison am vergangenen Samstag beim Bremer SV hatte die Mannschaft nach einer angeblich rassistischen Beleidigung eines BSV-Spielers gegen Teutonia-Kapitän Marcus Coffie das Spielfeld verlassen. Die Bremer bestreiten eine derartige Äußerung. Das Sportgericht konnte die angeblich rassistische Beleidigung nicht aufklären und wertete das Spiel daher mit 5:0 für den BSV.

Die Entscheidung sei "das neueste Element eines aktiven Wegschauens, das neueste Element einer Entscheidung, die den Rassismus im Sport und dadurch in der Gesellschaft toleriert", teilten die Hamburger am Dienstag mit. Der Verein nannte das Urteil einen "Schlag ins Gesicht".

Urteil zeige "riesengroßes Problem in der Gesellschaft"

Coffie bezog auf Instagram Stellung: "Es ist ein Armutszeugnis, wenn mich Menschen als Lügner beschuldigen oder behaupten, ich hätte mich verhört." Der 28-Jährige "verstehe auch die Wichtigkeit dieser besagten Partie, doch es gibt Wichtigeres im Leben, und zwar das Leben selbst". Der Bremer SV wollte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht weiter zu den Geschehnissen äußern.

Das Urteil des Sportgerichts, so führte es Coffie weiter aus, zeige "wieder auf, dass wir ein riesengroßes Problem in unserer Gesellschaft haben". Zugleich betonte er, nicht den Verein oder die Fans des Bremer SV generell des Rassismus zu beschuldigen. Es gehe um eine Person, die sich ihm gegenüber rassistisch geäußert habe.

Zudem stellte er klar: "Rassismus ist ein Thema, was mich, sowie meine Brüder und Schwestern im tiefsten Inneren trifft und verletzt." Rassismus sei und bleibe "eine Krankheit, die noch immer allgegenwärtig ist." Zwar gebe es zahlreiche Initiativen gegen Rassismus und auch er trage bei jedem Spiel seine Kapitänsbinde, die das zum Ausdruck bringe.

Verlassen des Platzes "Zeichen gegen Rassismus"

Coffie weiter: "Es reicht aber mit den leeren Worten. Es muss Zeichen geben und aufgezeigt werden, dass wir das nicht tolerieren. Dieses Zeichen gab es am Samstag von mir und meiner Mannschaft. Mit dem gemeinsamen Verlassen des Platzes haben WIR gezeigt, dass es für Rassismus keinen Platz gibt."

Durch die Entscheidung des Sportgerichts steht die Reserve von Werder Bremen als Absteiger aus der Regionalliga Nord fest. Der Bremer SV spielt dagegen gegen den Oberliga-Zweiten U.S.I. Lupo Martini Wolfsburg in der Relegation.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • instagram.com: Profil von m.coffie
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