Bremen: Aktivisten machen SUV-Reifen platt – und feiern sich im Internet

Zahlreiche SUV blieben dort, wo sie geparkt wurden: In Bremen schlugen Klimaaktivisten zu. Der Staatsschutz ermittelt, die Täter feiern ihre Aktion im Netz.

Bislang unbekannte Täter haben in der Nacht zu Donnerstag im Bremer Stadtgebiet die Luft aus mehreren SUV-Reifen gelassen. Die Polizei geht von politisch motivierten Taten aus und hat den Staatsschutz eingeschaltet, teilte eine Sprecherin am Donnerstag mit. Nun suche man Zeugen der Vorfälle.

Die Beamten rückten unter anderem in die Neustadt, nach Schwachhausen und in die Östliche Vorstadt aus. Dort stellten sie mehrere platte Reifen an den Fahrzeugen fest. Zudem hatten die Unbekannten Flugblätter an den Scheibenwischern hinterlassen, in denen sie sich zu den Vorfällen bekannt hätten. Man gehe deshalb davon aus, dass die Taten von Klimaaktivisten verübt wurden, so die Sprecherin.

Tätergruppe feiert Aktion im Netz

Da ein politischer Hintergrund erkennbar sei, wurde der Staatsschutz mit den weiteren Ermittlungen beauftragt. Dieser ermittle nun wegen Sachbeschädigung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Hinweise nimmer der Kriminaldauerdienst unter der Rufnummer 0421/3623888 entgegen.

Auf dem Kurznachrichtendienst X hatte sich am Donnerstagvormittag die Gruppe "The Tyre Extinguishers" zu den Taten bekannt und eine Liste veröffentlicht. Darauf ist zu erkennen, dass die angeblichen Täter allein in Bremen die Luft aus Reifen von 40 SUV abgelassen hätten. Die Gruppe habe mit der Aktion ihr zweijähriges Bestehen "zelebrieren" wollen, heißt es unter anderem.

In ihrem Post geben die Aktivisten an, sie hätten in den vergangenen zwei Jahren rund 20.000 SUV in 21 Ländern "entwaffnet". Mit ihren Aktionen hätten sie zudem "Hunderte inspiriert", es ihnen gleichzutun. Allein in Berlin seien den Angaben zufolge in der Nacht zu Donnerstag mehr als 150 Reifen platt gemacht worden.