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Bremerhaven: Ist der Super-Trawler "Jan Maria" ein "Schiff aus der Hölle"?


"Schiff aus der Hölle"
Dieser Hightech-Trawler löst heftige Kritik aus

Von t-online, stk

11.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Die "Jan Maria" sah vor ihrer Auslieferung noch rot aus, mittlerweile hat das Schiff einen anderen Anstrich und wurde in Bremerhaven getauft.Vergrößern des BildesDie "Jan Maria" sah vor ihrer Auslieferung noch rot aus, mittlerweile hat das Schiff einen anderen Anstrich und wurde in Bremerhaven getauft. (Quelle: Tersan Shipyard)
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Für die einen ist der Trawler "Jan Maria" mit dem Heimathafen Bremerhaven ein Vehikel der Zukunft. Andere sehen in ihm ein "Schiff aus der Hölle". Warum?

Bremerhaven hat einen neuen Fischtrawler. Das Hightech-Schiff "Jan Maria" feierte vor wenigen Tage offiziell seine Taufe in der Seestadt und wird Bremerhaven nun regelmäßig ansteuern, um dort die Lieferungen von tonnenweise Meeresfischen und Garnelen zu löschen.

Ausgestattet ist das 88 Meter lange Schiff mit allerlei ausgeklügelter Technik, die es ermöglichen soll, bis zu 100 Tonnen "Weißfisch", wie Kabeljau, Seelachs und Heilbutt zu fangen und an Bord vorzusortieren. Der Fang kann darüber hinaus direkt auf See filetiert und in einer gigantischen Frostanlage eingefroren werden.

Greenpeace: Heftige Kritik am Super-Trawler

Chef des zuständigen Fischerei-Großkonzerns Parlevliet Van Der Plas aus den Niederlanden, Diek Parlevliet, sagte während der Taufe, dass die Schwesternschiffe der "Jan Maria" die "besten Trawler" seien, die man im Nordatlantik einsetzen könne. Mit der "Jan Maria" verfüge der Konzern nun über ein noch besseres Schiff. Doch die Kritik am Mega-Trawler ist enorm. Insbesondere Umweltschutzorganisationen kritisieren das Schiff massiv.

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Bereits im Februar ließ die Organisation Greenpeace mitteilen, dass "schwimmende Fischfabriken wie die 'Jan Maria'" dafür gemacht seien, "unsere Meere leer zu fischen", so eine Sprecherin. "Dieser Supertrawler soll nicht nur absurd große Mengen an bedrohten Fischarten fangen, seine Schleppnetze verursachen auch massiven Beifang und verwüsten den empfindlichen Meeresboden", ergänzte sie. Schiffe dieser Größenordnung würden die Meere "ausbeuten", sie in Dienst zu nehmen, zeuge von einem "Versagen in der Fischereipolitik".

Inbetriebnahme "ein schwarzer Tag für das Leben in den Meeren"

Auch die Deutsche Stiftung Meeresschutz (DSM) lässt kein gutes Haar an der "Jan Maria". Im Gegenteil: Der Trawler sei "ein Schiff aus der Hölle", teilte die Organisation mit. Die Inbetriebnahme sei "ein schwarzer Tag für das Leben in den Meeren". Mit Nachhaltigkeit habe dieses Schiff nichts zu tun, so DSM-Biologe Ulrich Karlowski.

Vor allem der sogenannte Beifang sei äußerst problematisch. Diesem fielen in der Regel hunderte Tonnen Fische zum Opfer – pro Tag. Insbesondere Delfine würden darunter leiden, das könne man auch mit Daten untermauern. "Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Anzahl der an unseren Stränden tot aufgefundenen Delfine drastisch zunimmt, wenn Supertrawler in der Nähe sind", sagte beispielsweise Thea Taylor vom Sussex Dolphin Project.

Das Fabrikschiff, das die in die Jahre gekommene "Gerda Maria" ablöst, gehört der Nordbank Hochseefischerei GmbH aus Sassnitz, eine Tochtergesellschaft der Doggerbank Seefischerei mit Sitz in Bremerhaven.

Verwendete Quellen
  • presseportal.greenpeace.de: Mitteilung vom 5. Februar 2024
  • instagram.com: Profil von @tersanshipyard
  • Eigene Recherche
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