Neues Angebot der Polizei Queerfeindliche Gewalt steigt deutlich – so reagiert Bremen

Angriffe auf Lesben, Schwule, trans- und intergeschlechtliche Menschen nahmen in Bremen zuletzt enorm zu – jetzt bietet die Polizei vertrauliche Beratung und Hilfe an.
In Bremen häufen sich die Fälle queerfeindlicher Übergriffe. Beleidigungen, Bedrohungen und sogar Körperverletzungen nehmen zu. Jetzt reagiert die Polizei mit einem neuen Hilfsangebot für Betroffene.
Ab sofort können queere Menschen in einem geschützten Rahmen Anzeige erstatten und sich beraten lassen, wie die Polizei Bremen der Nachrichtenagentur dpa mitteilte. Die Gespräche finden regelmäßig im Präventionszentrum statt – jeden zweiten Freitagvormittag. Termine können vorab per Mail vereinbart oder auch spontan wahrgenommen werden.
Polizei will Hemmschwellen abbauen
Betroffene von Diskriminierung und queerfeindlicher Gewalt seien oftmals emotional belastet und könnten aus diesem Grund zögern, eine Straftat anzuzeigen, erklärt ein Polizeisprecher. Ziel des neuen Angebots sei es daher, die Hemmschwelle zu senken.
Die eingesetzten Beamtinnen und Beamten seien laut Polizei besonders für die Problematik sensibilisiert. Bei Bedarf könnten sie auch an weitere Hilfseinrichtungen vermitteln.
Zahl der Übergriffe steigt
Die Zahl der Straftaten aufgrund von Queerfeindlichkeit in Bremen ist zuletzt deutlich gestiegen: Wurden im Jahr 2020 noch 19 Fälle registriert, waren es 2023 bereits 26. Die Taten reichen laut Polizei von Beleidigung über Sachbeschädigung bis hin zu Körperverletzung.
"Tatbegehende sehen queere Menschen oft als Bedrohung für traditionelle Geschlechterrollen und heteronormative Familienstrukturen", sagte eine Polizeisprecherin. Häufig handele es sich um Angriffe durch Fremde – was die Schwelle zur Gewalt zusätzlich senken könne.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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