Werder Bremen entzieht Teilzeitfans Dauerkarten-Vorkaufsrecht

Werder zieht Konsequenzen

Verein entzieht Teilzeitfans die Dauerkarten

Hunderte Dauerkarten gehen zurück in den Verkauf: Werder Bremen setzt erstmals konsequent seine neue Dauerkarten-Regelung durch – und viele Fans könnten jetzt profitieren.

Werder Bremen macht Ernst: Weil etliche Dauerkarten-Inhaber in der vergangenen Saison zu selten im Weserstadion waren, werden nun Hunderte Plätze frei. Schon zur anstehenden Verkaufssaison werden diese Karten unter wartenden Fans verlost – eine direkte Folge der 2023 eingeführten Mindestnutzungsquote.

Der Verein überprüfte zur Saison 2024/25, ob die Besitzer von Dauerkarten tatsächlich regelmäßig im Stadion waren. Wer seine Karte nicht mindestens für 14 der 17 Bundesliga-Heimspiele nutzte, verliert sein Vorkaufsrecht. Dabei zählt nicht nur der persönliche Stadionbesuch: Auch eine Weitergabe im Freundeskreis oder der Verkauf über die offizielle Ticketbörse wurden anerkannt.

500 Fans betroffen – per E-Mail angeschrieben

Laut der Fanwebsite "Deichstube" seien etwa 500 Dauerkartenbesitzer betroffen. Mitte der Woche hätten demnach die Betroffenen eine E-Mail des Vereins bekommen, in der ihnen mitgeteilt wurde, dass sie ab sofort kein Vorkaufsrecht für ihre Karte mehr besitzen, sprich: dass sie ihre Karte verlieren.

"Die Nachfrage nach Dauerkarten ist seit Jahren enorm groß. Viele Fans warten sehnsüchtig auf die Möglichkeit, regelmäßig ins Weserstadion kommen zu können, um unser Team zu unterstützen", wird Klaus Filbry, Vorsitzender der Geschäftsführung von Werder auf der Vereinswebsite zitiert.

Der Verein zeigte dabei Kulanz. Auch Fans, die nur zwölf oder 13 Spiele besucht haben, dürfen ihre Dauerkarte verlängern. Gleichzeitig wurde geprüft, ob es triftige Gründe für eine Nicht-Nutzung gab – etwa ein erfolgloser Weiterverkauf auf der Börse oder gemeldete Hinderungsgründe. Rollstuhlfahrende und Begleitpersonen waren von Beginn an aus dem Prozess ausgenommen.

Nur noch eine Dauerkarte erlaubt

Schon Ende Mai hatte der Verein eine weitere Änderung angekündigt: Pro Person darf künftig nur noch eine Dauerkarte gehalten werden – ein Schritt gegen Schwarzmarkt-Modelle. Den Fans zu vermitteln, "dass manche Personen mehrere Dauerkarten halten und dann nur wenige Partien besuchen", erklärt Filbry. Besitzer mehrerer Karten konnten mitteilen, wer künftig eine der Karten übernimmt. Auch dadurch wurde ein zusätzliches Kontingent frei.

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Wie "Deichstube" berichtet, könnten bis zu 800 Karten verfügbar werden. Wie gewohnt werden sie unter allen verlost, die auf der Interessentenliste stehen. Ab der letzten Juniwoche wir die Liste freigeschaltet und Fans können sich bewerben. Die Nachfrage ist groß: Werder rechnet erneut mit bis zu 15.000 Bewerberinnen und Bewerbern.