600-Millionen-Euro-Projekt Bremerhaven nimmt nächste Hürde für Energy Port

Rund 600 Millionen Euro teuer, doch Stadt und Region könnte der geplante Energy Port in Bremerhaven mächtig Aufschwung verpassen. Jetzt wurde eine weitere Hürde genommen.
Bremerhaven hat eine weitere wichtige Hürde hin zum geplanten Energy Port genommen. Der Bremer Senat beschloss am Dienstag die nächste Planungsphase für das Millionenprojekt im südlichen Fischereihafen, teilte ein Sprecher des Hafenressorts mit. Dort soll auf mehr als 250 Hektar ein hochmodernes Industrie- und Hafengebiet entstehen, das vor allem für den Bau, die Lagerung und den Umschlag von Offshore-Windkraftanlagen sowie für klimaneutrale Energieträger wie Wasserstoff genutzt werden soll.
"Mit dem Energy Port kann Bremerhaven zum Gelingen des Offshore-Ausbaus in Deutschland beitragen. Das ist eine echte Chance für die Stadt: für wirtschaftlichen Aufbruch, gute Arbeitsplätze und für einen konkreten Beitrag zur Energiewende", sagte Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) am Dienstag.
Energy Port: Technische Fragen stehen jetzt im Fokus
Bis Anfang 2027 sollen konkrete Konzepte zu Umweltfragen und technischen Details vorgelegt werden. Für diese Vorarbeiten stellt Bremen zunächst rund 900.000 Euro bereit. Parallel bemüht sich das Land, über eine Entscheidung des Bundesrats Bundesmittel zu sichern – denn eine moderne Hafeninfrastruktur gilt als nationales Interesse, um die Klimaziele zu erreichen.
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Die Planungen sehen vor, dass die bestehende Hafeninfrastruktur im Fischereihafen genutzt und zugleich punktuell ausgebaut wird. Dadurch sollen Windräder künftig in Bremerhaven gefertigt, vormontiert, gelagert und direkt auf Spezialschiffe verladen werden können – ein entscheidender Vorteil für den beschleunigten Ausbau der Offshore-Windenergie.
Alles fertig im Jahr 2033?
Zugleich soll der Standort für die Nutzung von grünem Wasserstoff vorbereitet werden. Lagerkapazitäten, Anlagen für die Produktion und Umschlagmöglichkeiten für alternative Energieträger, aber auch für CO2-Infrastruktur sollen geschaffen werden. Damit könnte Bremerhaven künftig eine zentrale Rolle beim Import und Vertrieb klimaneutraler Energien spielen.
Nach Angaben des Bremer Wirtschaftsressorts wird allein die Errichtung der neuen Hafenflächen, Kaianlagen und Flächenerschließung voraussichtlich über 400 Millionen Euro kosten. Einschließlich der gesamten Hafen- und Produktionsinfrastruktur könnten die Investitionen langfristig sogar in den Bereich von 500 bis 600 Millionen Euro gehen. Dadurch könnten perspektivisch etwa 10.000 Arbeitsplätze in der Region neu entstehen. Für etwa 2033 ist die Inbetriebnahme vorgesehen – zumindest ist laut einer Machbarkeitsstudie realistisch.
- bremenports.de: "Fischereihafen Bremerhaven soll Zentrum der Energiewende werden"
- senatspressestelle.bremen.de: Mitteilung vom 15. Juli 2025
- butenunbinnen.de: "Mega-Projekt Energy-Port: Bremerhavens grünes Tor zur Zukunft?"