Zwischenbilanz zur Ferienzeit Durchwachsenes Ferienwetter bremst spontane Ausflüge

Das wechselhafte Juli-Wetter hat in Niedersachsen und Bremen die Erwartungen der Tourismusregionen gedämpft. Jetzt hofft man auf mehr Sonne – und Spontanität.
Nach der ersten Hälfte der Sommerferien in Niedersachsen und Bremen fällt die Zwischenbilanz der Tourismusregionen gemischt aus. Zwar sorgen viele Stammgäste für eine stabile Grundauslastung, doch spontane Buchungen und Tagesausflüge bleiben vielerorts hinter den Erwartungen zurück. Der Grund: das unbeständige Wetter im Juli.
"Das durchwachsene Wetter hat eher gebremst, insbesondere bei den Tagesgästen", heißt es von der Tourismus-Agentur Nordsee. Zugleich beobachte man eine zunehmende Nachfrage für die zweite Ferienhälfte – mit Blick auf bessere Wetterprognosen.
Harz bietet zahlreiche Alternativen bei miesem Wetter
Im Harz sind die Buchungszahlen laut Tourismusgesellschaft noch ausbaufähig. Viele Tagesgäste entscheiden sich je nach Wetterlage. Doch die Region profitiert von ihrem Mix aus Outdoor- und Indoor-Angeboten. "Wetterumschwünge können wir gut auffangen", sagt eine Sprecherin.
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Hoffnung macht der Ferienstart in Berlin, Brandenburg und Hamburg – wichtige Quellmärkte für den Harz. Auch viele niederländische und dänische Gäste sind aktuell in der Region unterwegs. Besonders Dänen seien in diesem Jahr stark vertreten, bestätigt auch die Betreiberin der Baumschwebebahn in Bad Harzburg.
Regionen hoffen auf den August
In der Lüneburger Heide zeigen sich die Gäste wetterfest. "Selbst bei Regen reisen die Wohnmobilbesitzer nicht ab, sie ziehen sich eine Jacke an", berichtet Ulrich von dem Bruch, Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH. Die Bettenauslastung liegt bei über 90 Prozent – mit auffällig vielen kurzfristigen Buchungen für Juli und August. Eine Ursache sieht Bruch in den teureren Pauschalreisen in den Süden: Viele Familien weichen offenbar auf kürzere Inlandstrips aus.
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Mit Beginn der Heideblüte Ende Juli rechnet die Region mit einem weiteren Schub – bis in den Oktober hinein seien viele Gastgeber bereits gut gebucht.
Es gibt auch Profiteure des Schmuddelwetters
An der Nordsee zeigt sich ein differenziertes Bild: Während das Strandwetter durchwachsen ist, erleben die Küstenstädte regen Zulauf. "Die Sommerferien verlaufen bislang weitgehend stabil", so die Nordsee-Tourismus-Agentur. Besonders online buchbare Unterkünfte seien stark nachgefragt. Für die Hochsaison von Mitte Juli bis Mitte August melden die Ostfriesischen Inseln nahezu Vollauslastung.
Spontanreisende finden zwar noch Lücken – doch die verbliebenen Unterkünfte sind teils hochpreisig. Die Branche schaut deshalb gespannt auf den Ferienstart in Bayern und Baden-Württemberg. Gäste aus dem Süden gelten als konsumfreudig und könnten die Saison weiter verlängern.
Trotz gedämpfter Stimmung durch das Wetter setzt die Tourismusbranche auf den August: Mit besseren Prognosen und dem Nachrücken neuer Gästegruppen könnten Harz, Heide und Küste die zweite Ferienhälfte deutlich stärker abschließen als den Juli.
- Nachrichtenagentur dpa
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