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Bremen: Klimacamper seit 100 Tagen vor dem Rathaus


"Schlafen als Protestform"
Klimacamper seit 100 Tagen vor dem Rathaus

Von dpa
Aktualisiert am 30.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Zelte von Klimaschutzaktivisten sind vor dem Bremer Rathaus aufgebaut: Sie fordern eine radikale, ökologische, queerfeministische und antikapitalistische Wende.Vergrößern des BildesZelte von Klimaschutzaktivisten sind vor dem Bremer Rathaus aufgebaut: Sie fordern eine radikale, ökologische, queerfeministische und antikapitalistische Wende. (Quelle: dpa-bilder)
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Sie sind gekommen, um zu bleiben – zumindest solange, bis sich in Bremen etwas tut: Klimaaktivisten haben ihr Lager unter dem Rathaus nun schon seit fast 100 Tagen aufgeschlagen.

Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte (SPD) kann seit 100 Tagen direkt aus seinem Bürofenster hinab auf ein nur wenige Meter entferntes kleines Zeltdorf schauen. Das Klimacamp steht seit Ende April in "Bremens guter Stube" – und das mit dem Segen der Verwaltungsgerichte. Am Samstag sind es 100 Tage. Das Motto des Camps: "Die Bürgerschaft verschläft den Klimawandel".

Dank des Mottos dürfen die Klimacamper laut Oberverwaltungsgericht dort auch übernachten. "Die Übernachtungsinfrastruktur weist eine enge konzeptionelle und inhaltliche Verknüpfung mit den Versammlungsthemen auf", formulierte das OVG im Amtsdeutsch, was Klima-Aktivist Tobias (26) treffend so ausdrückt: "Schlafen gilt als Protestform." Das musste auch das Bremer Ordnungsamt einsehen, das das Übernachten zuerst untersagen wollte.

Bovenschulte geht oft am Camp vorbei, hat schon mit den Aktivisten gesprochen. Nächste Woche steht ein weiteres Treffen an. "Die Bewohnerinnen und Bewohner des Klimacamps und der Bremer Bürgermeister – das sind sicherlich ganz unterschiedliche Rollen", sagte er. "In einem aber sind wir uns einig: Der Klimawandel ist eine der ganz zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Da besteht überhaupt kein Zweifel."

Protestler wollen auch im Winter bleiben

Den Aktivisten geht es selbst im rot-grün-roten Bremen nicht schnell genug. "Wir haben die Nase voll vom Nichtstun", sagt eine 48 Jahre alte Aktivistin. Die Camp-Bewohner kämpfen nicht nur fürs Klima: Sie wollen auch das Patriarchat überwinden und fordern eine radikale, ökologische, queerfeministische und antikapitalistische Wende. Und sie wollen so lange bleiben, bis gehandelt wird.

"Am besten über den Winter, dann merken die Leuten, dass wir es ernst meinen", sagt Tobias. In diesem Fall könnte es im Dezember eng ums Rathaus werden, sollte denn der Weihnachtsmarkt trotz Corona möglich sein.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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